Der Ölhandel zwischen China und Russland ist dank einer zweiten Pipeline stark gestiegen. Bislang wird ein Großteil des bilateralen Handels in US-Dollar abgerechnet. Das soll sich nun mit dem Petro-Yuan ändern, den China kürzlich eingeführt hat,
China ist der größte Verbraucher von Erdöl auf der Welt und bezieht den größten Teil dieses Rohstoffs aus Russland. Nach wie vor wird der Großteil des Ölhandels beider Länder in US-Dollar abgerechnet. Mit der Einführungdes so genannten Petro-Yuan durch China können Moskau und Peking nun stattdessen ihre nationalen Währungen für den bilateralen Handel verwenden.
Die Maßnahme ist Ausdruck des beiderseitigen Bemühens, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Vergangenen Oktober rief Peking ein Zahlungssystem für Transaktionen in Yuan und dem russischen Rubel ins Leben. Dadurch kann bei Abrechnungen für russische Öllieferungen nach China, die inzwischen 60 Millionen Tonnen pro Jahr erreicht haben, auf eine Verwendung des Dollars verzichtet werden.
Nach dem Start der Yuan-gestützten Öl-Futures, also börsengehandelte Terminkontrakte, in Shanghai verhandelten Moskau und Peking über die gegenseitige Förderung von Öl-Futures in nationalen Währungen, wie RIA Novosti berichtete. Im Jahr 2016 startete die Börse in St. Petersburg Termingeschäfte im russischen Rubel mit Urals-Öl, der wichtigsten russischen Rohölsorte. Mit Pekings Unterstützung könnte auch der bislang schwache internationale Handel mit Urals-Öl-Futures anziehen.
Chinas neue Öl-Benchmark erlebte ein sehr erfolgreiches Debüt. Am ersten Handelstag in Shanghai wurden 62.500 Kontrakte mit mehr als 62 Millionen Barrel Rohöl zu einem Nominalwert von fast 27 Milliarden Yuan, umgerechnet 3,2 Milliarden Euro, gehandelt, berichtete Zerohedge. Glencore, Trafigura, Freepoint Commodities und andere große Ölhandelsunternehmen nahmen daran teil.
Russland hielt im Februar seine Position als Chinas größter Rohöllieferant. Es lieferte seinem südlichen Nachbarn im vergangenen Monat 5,052 Millionen Tonnen Erdöl. Das entspricht 1,32 Millionen Barrel pro Tag (bpd) und damit 17,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, so Reuters unter Berufung auf die chinesische Zollverwaltung.
Der Handelszuwachs ist auf eine zweite chinesisch-russische Ölpipeline zurückzuführen, die zu Jahresbeginn in Betrieb genommen wurde. Die Ostsibirien-Pazifik-Pipeline (ESPO) verdoppelt Chinas Kapazität zum Import russischen Erdöls.
In mittelständischen Betrieben können Frauen leichter Verantwortung übernehmen. Sie schaffen es auch häufiger an die Spitze als in Konzernen. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Nachteilen.
Von Christiane Kaiser-Neubauer
Frauen sind mittlerweile in Führungspositionen angelangt, trotzdem ist ihre Benachteiligung in Unternehmen noch eindeutig belegt. Sie verdienen in gleichen Positionen weniger als männliche Kollegen, sind seltener in Leitungsebenen und arbeiten häufiger in Teilzeit. Die Me-Too-Debatte hat auch auf das Geschlechterverhältnis in der Wirtschaft ein Schlaglicht geworfen. Wie steht es um die Gleichstellung im Mittelstand? Schaffen es Frauen hier leichter nach oben als in Konzernen? Fest steht: Während Frauen in Führungspositionen in Konzernen immer noch Seltenheitswert haben, sind sie in mittelständischen Betrieben zumindest häufiger anzutreffen. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY liegt der Frauenanteil in den Top-Ebenen mittelständischer Betriebe durchschnittlich bei 18 Prozent.
„Im Mittelstand bekommen Frauen, die sich trauen, von Null auf gleich größere Verantwortung. Die Organisationen sind nicht so arbeitsteilig strukturiert, was Leistung und Verantwortlichkeit klar sichtbar macht“, sagt die Personalberaterin Sabine Hansen, Direktorin Exekutive Search bei Kienbaum. In Konzernen würde der Nachwuchs hingegen formalistisch durch Talent-Programme geführt, mit Glück und Durchsetzungskraft schafften es Frauen auf Abteilungsleiterebene. Weiter oben ist die Luft dank männlich dominierten Machtzirkeln dünn.
Den höchsten Frauenanteil im Vorstand weisen DAX-Firmen mit 11 Prozent auf. Dort sind die klassischen Zentralrollen wie Personal, Marketing und Finanzen weiblich besetzt. Im Mittelstand gibt es hingegen mehr und mehr Geschäftsführerinnen quer durch alle Branchen, von der Brauerei bis zum klassischen Maschinenbauer. „Ich habe mich bewusst für den Mittelstand entschieden, um mehr anpacken zu können, ich wollte Vielfalt und Verständnis für die großen Zusammenhänge“, sagt Sabine Herold, Inhaberin und geschäftsführende Gesellschafterin beim Unternehmen Delo Klebstoffe. Eine Karriere in der Autobranche kam für die Chemieingenieurin nicht in Frage: „Ein Leben lang in der Autobranche für die C-Säule verantwortlich zu sein, dafür bin ich nicht gemacht.“ Die Autoindustrie zählt zu den wichtigsten Kunden des bayerischen Betriebs, der Hightech-Klebestoffe entwickelt und produziert. So kommen die Klebstoffe bei Karosserie und Innenraum zur Anwendung. Zu Herolds Karrierestart im Jahr 1988 wurden bereits Ingenieure gesucht. „Für jede Bewerbung hat man ein Angebot bekommen, egal ob Männlein oder Weiblein“, erinnert sich Herold. In ihrem Unternehmen liegt der Frauenanteil bei rund 40Prozent – und damit weit höher als in vielen anderen Firmen.
Doch nicht überall wird Frauenförderung im Mittelstand groß geschrieben. Während Börsenkonzerne aufgrund der gesetzlichen Quotenregelungen entsprechende Programme haben, sind sie im Mittelstand nur vereinzelt zu finden. Eine Ausnahme ist Robert Bosch. „Wir achten darauf, aus technischen Studiengängen überdurchschnittlich viele Frauen zu akquirieren, und stellen ihnen auf Wunsch einen Mentor zur Seite, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen“, sagt Michael Kattau, Sprecher von Bosch. Bis 2020 will der Automobilzulieferer den Frauenanteil auf Führungsebenen von aktuell 15,7 auf 20 Prozent erhöhen.
„Der Mittelstand macht sich entweder gar keine Gedanken über das Frauen-Thema, dann zählt schlicht die Qualifikation. Oder aber es wird auf einen gewissen Ausgleich zwischen Männern und Frauen in der Belegschaft geachtet, allerdings selten mit gezielten Maßnahmen“, hat die Unternehmensberaterin Birgit Felden beobachtet. Gerade Unternehmerinnen sind bei entsprechenden Initiativen häufig zurückhaltend. „Wir hatten in der Vergangenheit einige Coachings explizit für Mitarbeiterinnen. Ich halte es inzwischen für sinnvoll, die interne Frauenförderung zu begrenzen, sonst fühlen sich die Männer diskriminiert“, sagt Alexandra Knauer. Das Berliner Unternehmen Knauer fertigt High-Tech-Labormessinstrumente und ewirtschaftet einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Wie Delo-Chefin Herold achtet Alexandra Knauer in allen Bereichen auf eine gute Mischung der Geschlechter. Das sei gut für das Arbeitsklima und die Qualität. Eine Quotenregelung gibt es nicht. Der Frauenanteil liegt auch so bei 41 Prozent.
„Von der viel beschworenen gläsernen Decke habe ich nichts bemerkt.“
Herold, die nach ihrem internen Aufstieg Delo 1997 mit ihrem Mann per Management-Buy-Out übernahm, ist klar gegen die Quotenregelung. „Von der viel beschworenen gläsernen Decke habe ich nichts bemerkt. Ich habe mich reingehängt, getreu dem Motto: ganz oder gar nicht“, sagt Herold. Als Leiterin im Vertrieb und Marketing wurde die Frau von Kunden im Maschinenbau oft skeptisch betrachtet und musste sich erst beweisen. Unter ihrer Führung hat der Spezialklebstoff-Produzent später kräftig expandiert. Neben dem Hauptsitz in Windach hat Delo Töchter in den USA und Asien und beliefert unter anderem den Automobilsektor (Bosch, Daimler) und die Unterhaltungsindustrie (Sony, Siemens). Der geplante Umsatz liegt 2018 bei 126 Millionen Euro.
Das Hauptproblem für weibliche Karrieren in traditionellen Branchen und kleineren Betrieben: Führung wird häufig noch mit langen Arbeitszeiten, ständiger Erreichbarkeit und durchgängigen Erwerbsbiografien verbunden. Elternzeit oder Teilzeitarbeit sind ein Hindernis für den beruflichen Aufstieg. Delo beweist mit 57 verschiedenen Teilzeitmodellen bei 650 Mitarbeitern viel Flexibilität, Führungskräfte sind jedoch nicht darunter. „Wenn ich gut führen will, dann muss ich für meine Mitarbeiter persönlich und in Vollzeit ansprechbar sein. Daher stehen wir Teilzeit und Home Office bei leitenden Positionen sehr skeptisch gegenüber“, sagt Herold.
Großunternehmen unterstützen familiäres Engagement häufiger. Bei Bosch ist Führen in Teilzeit möglich, je nach Vereinbarung teilen sich zwei Manager eine Stelle. Auch mobiles Arbeiten wird unterstützt. „Unsere Erfahrung zeigt, dass Mitarbeiter die Zeit im Homeoffice vor allem dazu nutzen, ungestört an einem Thema zu arbeiten. Feste Arbeitstage im Büro geben wir nicht vor, das regelt jede Abteilung nach eigenen Bedürfnissen“, sagt Kattau.
Trotz guter Karrierechancen bleibt die Bezahlung im Mittelstand die Kehrseite. „Bei den Gehältern liegen die Konzerne klar vorne. Ein Abschlag von bis zu zwanzig Prozent ist nicht unüblich. Die Betriebe versuchen, Personen durch Ausbildungsprogramme und Benefits zu binden“, sagt Personalberaterin Hansen. Passt die Chemie nicht oder wird eine Frau am Weiterkommen gehindert, kann sich das an sich positive Umfeld in kleinen und mittleren Betrieben schnell umkehren. „Im Zweifel wird die Mitarbeiterin gehen, da traditionelle Betriebe sich eher nicht ändern werden. Hier haben Konzerne dank ihrer Compliance Regeln und Größe eindeutig Vorteile“, sagt Unternehmensberaterin Felden. Ein interner Wechsel sei eine Alternative. Der kürzeste Weg zu mehr Frauen in Top-Positionen ist immer häufiger die familieninterne Nachfolge. Mussten sich Töchter in Familienunternehmen in der Vergangenheit mit Engagement für Pferde oder Kunst zufrieden geben, stehen ihre Chancen nun gut. „Im Moment sind viele Töchter als Nachfolgerinnen am Start. Sie wollen das Ruder übernehmen, sind sehr qualifiziert und gut vorbereitet. Nach meinem Eindruck, einen Tick mehr als die Männer“, sagt Felden. Insbesondere, wenn Betriebe durch eine Krise gehen und bewusst mit alten Traditionen gebrochen wird, kommt eher eine Frau zum Zug.
Größter Treiber bei der Gleichberechtigung ist der Fachkräftemangel
Auch das Unternehmen Knauer geriet nach der Wiedervereinigung in Schieflage. „Als Betriebswirtin wollte ich meine Eltern zunächst nur vorübergehend unterstützen. Es war ein anstrengender Weg, ich habe als Geschäftsführerin umstrukturiert, modernisiert und neue Produkte entwickeln lassen“, sagt Knauer. Mit ihren Geräten lassen sich etwa Pestizide in Lebensmitteln bestimmen oder die Qualität von Medikamenten kontrollieren. Sich als Tochter und Branchenfremde auch mal gegen den Vater, einen Chemiker, durchzusetzen, sei eine Herausforderung gewesen, die manchmal durchaus unangenehm war. Heute schätzt die High-Tech-Unternehmerin den Austausch mit dem Gründer, der mit seiner Entwicklung eines elektronischen Messgerätes, das die Temperatur einer Lösung auf 1/1000 Grad genau messen konnte, den Grundstein für den Firmenerfolg legte. Gleichberechtigung sei durch die Co-Geschäftsführung der Mutter selbstverständlich gewesen, die Mee-too-Debatte habe ihrer Ansicht nach nichts verändert. „Wichtig ist, dass Frauen darauf Vertrauen können, bei Bedarf unterstützt zu werden. Wir haben Vertrauensleute, an die sich Mitarbeiterinnen anonym wenden können“, sagt Knauer. Diese seien zum Thema Konflikte geschult und bei Mobbing, Diskriminierung, sexuelle Belästigung oder Streit Ansprechpartner. Die Idee dazu entwickelte sich nach einer Mitarbeiterbefragung vor fünf Jahren.
Größter Treiber der Gleichberechtigung in der Wirtschaft ist derzeit der Fachkräftemangel. „Es ist ein volkswirtschaftlicher Wahnsinn, gut ausgebildeten Kräften nach zehn Jahren zu sagen, ab jetzt nur noch Teilzeit. Es muss das Bewusstsein eintreten, das Investment in Frauen zu nutzen. Die Zukunft heißt Digitalisierung und Industrie 4.0, wir müssen uns daher auf höherwertige Arbeit fokussieren“, sagt Hansen. Frauen seien im Kampf um diese Talente unverzichtbar.
Immobilienmakler haben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen. Oft sind diese schwarzen Schafen zu verdanken. Doch auch die Zusammenarbeit mit Kunden birgt mitunter Ärgernisse für die Vermittler, denn sie machen Fehler, die Makler die Arbeit erschweren. RE/MAX Germany hat fünf Tipps erstellt, wie Vermieter und Verkäufer es besser machen könnten.
1. Unrealistische Preisvorstellungen
Der Immobilienmarkt boomt und für Wohnungen und Häuser werden mancherorts Höchstpreise erzielt – in der Vermietung und im Verkauf. Doch ein marktüblicher Preis ist eben, wie der Name schon sagt, nur ein für den Markt üblicher Preis. Was Vermieter und Verkäufer oft nicht im Blick haben: Im Einzelfall kann dieser stark abweichen, sagt er doch nichts über den Zustand und die Lage einer Immobilie aus. Denn selbst bei identischer Lage kann die eine Wohnung frisch saniert und mit neuer Einbauküche ausgestattet sein, während am Nachbarobjekt Jahrzehnte keine Reparaturen oder Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden. Ein guter Makler kennt den Markt und die jeweiligen Möglichkeiten. Er wird Ihnen plausibel darlegen, wie viel Sie für Ihre Immobilie verlangen können. Vertrauen Sie ihm und seinem Urteil. Denn auf Preisdiskussionen haben die meisten wenig Lust.
2. Kein Vertrauen
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Vertrauen. Wer mit einem Makler arbeitet, muss darauf vertrauen, dass er seine Arbeit gut macht und ihm Handlungsspielraum gewähren. Verfahren Sie keinesfalls nach dem Prinzip: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Halten Sie sich beispielsweise bei einer Besichtigung im Hintergrund und überlassen Sie dem Makler die Führung. Ein guter Makler kennt nicht nur die Wünsche seiner Kunden. Durch seine Erfahrung hat er ein gutes Gespür dafür, wer als Mieter oder Käufer passt und wie er geeignete Kandidaten aus der Masse von Interessenten herausfiltert.
3. Mängel verstecken
Der Wasserschaden an der Decke wird schon niemandem auffallen, und auch der Sprung in den Fliesen im Badezimmer ist dezent, oder? Von wegen. Vertuschen bringt nichts. Früher oder später fallen die Mängel ohnehin auf. Im ungünstigsten Fall stellt sich dann im Nachhinein heraus, dass ein Verkäufer beispielsweise das Baujahr einer Immobilie falsch angegeben hatte. Das gibt juristischen Ärger und kann richtig teuer werden. Deshalb sollten sie dem Makler Mängel am Objekt immer sofort offenlegen und korrekte Angaben machen.
4. Diskriminierung von Interessenten
Familie Müller ist willkommen, Familie Yilmaz nicht? So geht das nicht. Diskriminierung lehnen seriös arbeitende Makler kategorisch ab. Und doch versuchen Verkäufer und Vermieter immer wieder, dem Makler Vorgaben zu machen. So sollen Interessenten wegen ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihres Alters oder ihrer Religion abgelehnt werden. Das kann ein professioneller Makler nicht akzeptieren.
5. Hauptsache keine Kinder
Für die einen sind sie der Sinn des Lebens, für die anderen eher störend: Kinder. So haben Familien mit Kindern bei der Wohnungssuche oft schlechte Karten – gerade in Großstädten, wo der Platz knapp ist. Makler ärgert es deshalb besonders, wenn Vermieter von großen Wohnungen in Ballungsräumen lieber Singles einziehen lassen wollen. Oft brauchen Makler dann leider viel Überredungskunst, um einen Kunden von einer Familie als Mieter zu überzeugen. (mh)
„1000 Gestalten“: Performance während der G20-Prosteste 2017 in Hamburg
Zombies sind allgegenwärtig. Nicht in Horrorfilmen, sondern in der Wirtschaft. Ein immer größerer Anteil der Unternehmen ist bei ehrlicher Betrachtung insolvent. Eine solche ehrliche Betrachtung kann und will sich niemand leisten, denn dann fällt die Illusion der überwundenen Krise in sich zusammen. Steigen die Zinsen, ist das Spiel vorbei.
Immerhin neun Prozent der Unternehmen in Europa sind nach Schätzungen der Bank of America „Zombies“, also eigentlich insolvent und nur noch am Leben, weil sie mit Mühe die Zinszahlungen leisten können. Andere Schätzungen beziffern den Anteil des Kapitals der in Zombies gebunden ist auf fünf bis 18 Prozent, wobei es in Italien, Spanien und Portugal besonders schlecht aussieht. Selbst in Deutschland dürfte es nicht wenige Unternehmen geben, die nur in einem Nullzins-Umfeld über die Runden kommen.
In den anderen Regionen der Welt sieht es nicht besser aus. So schätzte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich schon vor einem Jahr, dass rund 20 Prozent der US-Unternehmen in Schwierigkeiten gerieten, sobald die Zinsen steigen würden. Chinas Zombie-Probleme sind ebenfalls bekannt, vor allem bei den staatlichen Unternehmen, die trotz Rekordschulden, Überkapazitäten und schwacher Produktivität weiter am Markt bleiben. In Japan, dem Land wo die Unternehmenszombies Anfang der 1990er-Jahre nach dem Platzen der Immobilien- und Aktienblase erstmals in großer Zahl auftraten, dürften nicht wenige bis heute durchgehalten haben.
Großes Spiel der Illusion
Das Entstehen der Zombies ist kein Zufall, sondern die logische Folge unserer Politik der letzten Jahrzehnte. Immer, wenn eine Rezession oder eine Krise an den Finanzmärkten drohte, haben die Notenbanken mit großzügigen Liquiditätsspritzen und Zinssenkungen reagiert. Nach der Krise haben sie allerdings die Zinsen nie wieder über das Niveau vor der Krise erhöht. In der Folge dieser asymmetrischen Reaktion kannten die Zinsen nur eine Richtung: nach unten.
Strukturell sinkende Zinsen verführen jedoch Unternehmen, Banken und Investoren, mit immer weniger Eigenkapital und immer mehr Einsatz von Schulden zu arbeiten. Da dieser Trend zur Verschuldung auf allen Ebenen vom Finanzsektor bis zur Realwirtschaft gleichermaßen erfolgt, wächst die Krisenanfälligkeit des Systems. Die Notenbanken müssen immer häufiger und immer stärker intervenieren.
Alleiniges Ziel der Interventionen ist es, die Illusion der Solvenz aufrechtzuerhalten. Um jeden Preis soll und muss verhindert werden, dass es zum Offenbarungseid kommt, weil dieser nicht nur für die betroffenen Schuldner und Gläubiger fatal wäre, sondern für die Weltwirtschaft insgesamt. Eine Krise würde die große Depression der 1930er-Jahre locker in den Schatten stellen.
Offensichtliches Symptom dieser Entwicklung ist der Anteil der Scheintoten im System, der Zombies: also Unternehmen, die lediglich das Geld für die (schon herabgesetzten) Zinszahlungen erwirtschaften können und von den Banken nur deshalb am Leben erhalten werden, weil sie selber die Abschreibungen nicht verkraften können. Zombie-Banken und Zombie-Unternehmen stützen sich gegenseitig. Mit jeder neuen Krise wächst zudem der Anteil der Zombies, weil zu den Altfällen neue hinzukommen.
Zombies vergiften das Wasser
Die Aufrechterhaltung der Illusion kommt uns teuer. Die Zombies schaden der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf verschiedene Weise:
Geringere Produktivitätszuwächse: Schon seit Jahren bemerken wir weltweit einen Rückgang der Produktivitätszuwächse. Allen Innovationen zum Trotz stagniert die Produktivität pro Kopf und damit der Wohlstandszuwachs. Es liegt nahe, dass Zombies hier eine wesentliche Rolle spielen. Daten zeigen, dass sich die Fortschritte auf wenige führende Unternehmen in jeder Industrie konzentrieren. Die anderen Unternehmen können mit diesen Fortschritten nicht mithalten, was daran liegen dürfte, dass sie weder die finanziellen noch die Human-Ressourcen haben, um entsprechende Fortschritte zu erzielen. Unternehmen, die mit Mühe ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen können, investieren nicht in neue Anlagen und Innovation.
Schlechtes Umfeld für alle: Dabei schaden die Zombies nicht nur direkt, sondern auch indirekt. Unternehmen, die ausschließlich an Liquidität interessiert sind, agieren anders, als Unternehmen, die langfristig profitabel arbeiten wollen, um entsprechende Investitionen tätigen zu können. In der Folge drücken Zombies nicht selten das Preisniveau für die gesamte Branche und erschweren den eigentlich noch gesunden Unternehmen die weitere Entwicklung.
Banken bevorzugen Zombies: Banken neigen dazu, Zombie-Unternehmen bei der Kreditvergabe zu bevorzugen, wie eine aktuelle Studie am Beispiel Portugals vorrechnet. Da sie die Abschreibungen nicht verkraften, geben sie ihnen weiter Kredit, was angesichts der gestiegenen Kapitalanforderungen dazu führt, dass gesunde Unternehmen, weniger oder keinen Kredit bekommen. Die Banken verschieben mit diesem Verhalten, den gesamtwirtschaftlichen Anteil zugunsten der Zombies, was wiederum zu geringeren Produktivitätszuwächsen in der gesamten Volkswirtschaft führt.
Weniger Wachstum, mehr Zombies: In der Folge sinkt das Wirtschaftswachstum immer mehr. Zombies entfalten keine wirtschaftliche Dynamik und hemmen direkt und indirekt, wie gezeigt, die Entwicklung der gesunden Sektoren und Unternehmen einer Volkswirtschaft. Das geringere Wachstum führt wiederum zu einem weiteren Anstieg der Zombies, weil es immer mehr Unternehmen schwerfällt, den Verpflichtungen nachzukommen.
Weniger Inflation, mehr Zombies: Zombies wirken preisdämpfend. Zum einen, weil sie, wie gesagt, Liquidität vor Profitabilität stellen. Zum anderen, weil sich immer mehr Überkapazitäten in allen Branchen und Regionen aufbauen. Es findet keine Bereinigung mehr statt. Tiefe Inflationsraten erhöhen jedoch die reale Last der Schulden und beschleunigen den Prozess der weltweiten Überschuldung zusätzlich.
Die Geldpolitik der letzten Jahrzehnte war darauf konzentriert, den kurzfristigen Schmerz von Rezessionen und Krisen zu verhindern. In der Folge haben wir uns immer mehr selbst vergiftet und schleppen die Unternehmen, die in einem gesunden Bereinigungsprozess schon vor Jahren ausgeschieden wären, weiter mit uns mit.
Studien zeigen, dass die großen Brandkatastrophen in Kalifornien eine Folge davon sind, dass man die kleinen Brände, die in der Natur immer wieder vorkommen, zu früh erstickt. So bleibt zu viel leicht brennendes Altholz im Wald, welches irgendwann einen Monsterbrand ermöglicht. Zombies sind das Altholz in unserer Wirtschaft.
Zinsanstieg als Zündholz
Die Existenz der Zombies ist nur denkbar, wenn die Zinsen immer weiter sinken. Die weiter zunehmende Verschuldung ist nur tragbar, wenn die effektive Zinslast, die mit diesen Schuldenbergen einhergeht, stabil gehalten wird. Dies geht nur, wenn das Zinsniveau weiter sinkt. Schon ein stabiles Zinsniveau wird über Zeit zum Problem. Steigende Zinsen hingegen bringen Zombie-Banken und Zombie-Unternehmen gleichermaßen unter Druck. Die Illusion der Solvenz zerplatzt.
Das gilt natürlich nicht nur für Unternehmenszombies. Es gilt auch für die Staaten der Welt, die trotz deutlich gestiegener Verschuldung in den letzten Jahren nicht mehr für den Zinsendienst aufwenden. So zahlen die USA im letzten Jahr für ihre fast 20 Billionen US-Dollar-Schulden denselben Zinsbetrag wie für die rund 9,5 Billionen im Jahre 2008. So lässt es sich auf Pump leben!
Grund genug also, für die Notenbanken den Geldhahn weit offenzulassen? In der Tat ist dies die Argumentation der „Optimisten“, die mit Blick auf die Ausweglosigkeit der Situation fest damit rechnen, dass die Zinsen nie wieder steigen werden. Einfach, weil sie es nicht können. Deshalb raten sie auch dazu, in Sachwerte zu flüchten, weil am Ende der Entwicklung nur eine völlige Monetarisierung der Schulden durch die Notenbanken stehen kann.
Gemeint ist, dass die Notenbanken zunächst alle Staatsschulden aufkaufen und sodann annullieren, also in ihren Bilanzen auf null abschreiben. Dies wäre ein eleganter Weg, die Schulden aus der Welt zu schaffen und dürfte vermutlich auch der einzige verbliebene sein, der zumindest die Chance hat, einigermaßen geordnet und ohne zu große Verwerfungen abzulaufen.
Die Japaner sind uns auf dem Weg schon weit voraus. Und wie ich an dieser Stelle schon vor einiger Zeit erläutert habe, stellen sie sich auch deutlich smarter an als beispielsweise wir Deutschen. Die Pensionsfonds verkaufen Staatsanleihen und kaufen dafür japanische und ausländische Aktien. Geht das Experiment gut und es kommt zu keiner Inflation, erholt sich die japanische Wirtschaft und die Börsen steigen. Geht es schief und es kommt, wie von den Skeptikern befürchtet, doch zu einer Vertrauenskrise in die Währung und damit zu einer (Hyper-)Inflation, sichern die Sachwerte ebenfalls einen Vermögenserhalt.
Anders sieht es so oder so mit den Sparbüchern und Lebensversicherungen der Deutschen aus. Selber schuld, kann man da nur sagen, doch das ist ein anderes Thema.
Die Märkte zündeln
Eigentlich ist die Sache klar: Die Zinsen steigen nicht, weil sie nicht steigen dürfen. Zumindest in der Theorie. In der Praxis zeichnet sich jedoch vorübergehend eine Trendwende ab. Die US-Notenbank macht ernst mit dem Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes. Die Bilanz wird schrittweise zurückgeführt, Zinserhöhungen stehen an. Die chinesische Notenbank ist ebenfalls auf dem Bremspedal und versucht das ungezügelte Kreditwachstum unter Kontrolle zu bekommen. Selbst in Japan gibt es erste Stimmen, die dafür eintreten, den Gelddruckprozess zu verlangsamen.
Lediglich in der Eurozone hält die EZB unter Führung von Mario Draghi am eingeschlagenen Kurs fest, der zu einer Bilanzsumme der EZB in Höhe von rund 40 Prozent des BIP geführt hat. Draghi weiß besser als jeder andere, dass die Zombies in seinem Heimatland – und zwar Unternehmen wie Staat – bei der kleinsten Zinserhöhung in die Pleite schlittern.
So haben wir es in der Praxis weltweit mit einer sich abzeichnenden Verknappung der Liquidität und damit dem Szenario steigender Zinsen zu tun. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen hat deutlich zugelegt, bisher jedoch nicht die als charttechnisch kritisch angesehene Marke von drei Prozent überschritten. Sollte dies der Fall sein, wären erhebliche Turbulenzen zu erwarten. Immer, wenn die Zinsen in den letzten Jahren im langfristigen Abwärtskanal an den oberen Rand stießen, kam es zu Finanzkrisen, zuletzt 2007. Dass dabei der kritische Punkt immer tiefer liegt, kann niemanden verwundern, der das Spiel mit der zunehmenden Zombifizierung verstanden hat.
Das Zittern beginnt bereits. Noch ist es nur in einigen Bereichen der Finanzmärkte zu beobachten. So underperformen die Aktien hoch verschuldeter US-Unternehmen schon seit dem letzten Jahr.Gleiches gilt für die Anleihen dieser Unternehmen. Die kurzfristigen Zinsen steigen und der Dreimonats-LIBOR (der Zins, zu dem sich Banken in London gegenseitig Geld leihen) hat ein Zehnjahreshoch erreicht. Letzterer ist besonders wichtig, hängen doch zwei Drittel aller US-Unternehmenskredite und immerhin 90 Prozent der sogenannten „Leveraged Loans“, die vornehmlich zur Finanzierung von Firmenübernahmen durch Private Equity Fonds dienen, direkt an diesem Satz. Steigt der LIBOR, wird es für alle teurer – und nicht alle können es sich leisten.
Beginnen die ersten Zombies zu fallen, kommt es zu einer sich selbst-verstärkenden Abwärtsspirale. Die Märkte beginnen dann wieder, das Ausfallrisiko einzupreisen und die Risikozuschläge steigen deutlich. Genau dies beschleunigt den Niedergang weiterer Zombies, Panik greift um sich. Der Totentanz beginnt und droht Finanzmärkte und Realwirtschaft mit sich zu reißen.
Wie in der DDR
Die Zombies müssen erst zittern und einige wirklich sterben, bevor die Notenbanken wieder einen offensichtlichen Grund haben, eine weitere, noch größere Dosis ihrer süchtig machenden und letztlich tödlichen Medizin zu verabreichen, um das Spiel noch eine Runde weiter zu bekommen. Wie gesehen, stehen uns noch weitere radikale Maßnahmen ins Haus auf dem Weg zur völligen Monetarisierung aller Schulden.
Wie im Sozialismus haben die Notenbanken die Budgetrestriktion abgeschafft. Geld kostet (fast) nichts und geht niemals aus; die Misswirtschaft kann ewig fortgesetzt werden. Immer mehr Zombies, immer weniger Wachstum, immer untragbarere Schulden.
Das geht so lange gut, bis die Substanz so stark erodiert ist, dass die gesamte Wirtschaft zombifiziert ist. Siehe Zusammenbruch der DDR.
Bargeld: Der Staat hat das Monopol auf die Geldproduktion Foto: picture alliance
Es gibt ihn noch: den deutschen Michel, der sich wehrt gegen Freiheitsberaubung. Auf das Bargeld will er trotz immer vereinfachter Möglichkeiten digitaler Zahlungen nicht verzichten. Zwischen 2002 und 2017 stieg die Bargeldmenge von 73 auf 635 Milliarden Euro.
Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 15,5 Prozent. War im Jahr der Euro-Bargeldeinführung ein Drittel des gesamten Bargeldes der Euro-Zone in Deutschland zu finden, war es im Jahr 2017 bereits jeder zweite Euro.
Nicht zuletzt auch die Bundesbank gibt sich angesichts dieser Zahlen erstaunt. „Es stellt sich die Frage nach den Gründen des starken Wachstums insbesondere des ‘deutschen’ Euro- Banknotenumlaufs“, heißt es im aktuellen Monatsbericht.
Bargeldentzug gegen Kriminalität?
Die Diskussion um Vor- und Nachteile des Bargeldes sowie einer entsprechenden Einschränkung im Zahlungsverkehr läuft seit Jahren. Nicht wenige Politiker, Zentralbanker und Vertreter digitaler Zahlungsangebote plädieren für ein rasches Verbot, zumindest für eine schrittweise Abschaffung großer Scheine.
Politiker argumentieren, daß Bargeld Kriminellen helfe, die mit Geldwäsche, Terrorismus und Steuerhinterziehung zu tun haben. Doch es existiert keinerlei Beweis für die Behauptung, daß die Welt ohne Bargeld eine bessere sein könnte. Auch wenn unerwünschtes Verhalten tatsächlich durch Bargeld finanziert wird, müssen die Bargeldgegner dennoch die Frage beantworten: Wird das unerwünschte Verhalten ohne Bargeld verschwinden? Oder werden diejenigen, die die unerwünschten Taten begehen, neue Wege gehen, um ihr Ziel zu erreichen?
Der Plan, die Verwendung von Bargeld einzuschränken oder schrittweise abzuschaffen, hat rein gar nichts mit der Bekämpfung der Kriminalität zu tun. Der wahre Grund ist, daß die Staaten und ihre Zentralbanken die bereits eingeführten Negativzinssätze weiter festigen wollen.
Finanzielle Privatsphäre geht verloren
Damit diese langfristig funktionieren und von der Bevölkerung akzeptiert werden, muß physisches Bargeld, und damit die Möglichkeit zur bankenunabhängigen Lagerung von Geld, zumindest eingeschränkt werden.
Doch ein Verbot von Bargeld verstößt massiv gegen die Freiheitsrechte der Bürger. Beim Bargeldbezug hat der Bürger keine Wahl für seine Zahlungen. Schließlich hat der Staat das Monopol auf die Geldproduktion. Es gibt keinen Bargeldwettbewerb. So kann niemand außer der Staat die Geldnachfrage der Bürger befriedigen.
Wenn der Staat Bargeld verbietet, müssen alle Transaktionen elektronisch vollzogen werden. Der Bürger wird dadurch völlig transparent und seine finanzielle Privatsphäre geht verloren. Selbst die Aussicht, daß ein Bürger jederzeit ausspioniert werden könnte, stellt eine Verletzung seiner Freiheitsrechte dar.
Schutz vor dem Staat
Bargeld hilft, den Bürger vor einer ungehinderten Einmischung durch den Staat zu schützen. Wenn der Staat die Steuern zu stark erhöht, haben die Bürger zumindest die Möglichkeit, die Trübsal durch Barzahlung zu vermeiden. Das Wissen, daß die Bürger dies tun können, bremst den totalitären Staat aus. Jede Zurückhaltung aber geht verloren, sobald ein Bargeldverbot durchgesetzt wurde.
Yves Mersch, Direktoriumsmitglied der EZB, sagte auf einem Symposium der Bundesbank im Februar: „Es gibt kein Grundrecht auf Bargeld und Bargeldzahlungen.“ Zwar seien die von der Notenbank ausgegebenen Scheine die einzigen Banknoten, die von Rechts wegen als unbeschränktes gesetzliches Zahlungsmittel gelten. Doch in Geschäftsbeziehungen könne trotzdem anderes vereinbart werden. Es gebe schließlich eine Vertragsfreiheit.
Trotzdem hält auch Mersch das Bargeld für schützenswert. Er verbindet mit Bargeld vor allem das Recht an den eigenen Daten. Bargeldzahlungen könnten nun einmal weder durch den Staat noch Dritte nachverfolgt werden. „Der Verweis auf die Privatsphäre mag einigen altmodisch erscheinen“, sagte der 68-jährige Luxemburger. Doch Bargeld schütze vor einem Überwachungsstaat und Meinungsdiktatur.
Die EU will einen Mindestschutz von Kleinanlegern bei sogenannten Differenzgeschäften.
Bild: dpa
Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA schiebt dem Verkauf von riskanten Finanzprodukten an Kleinanleger einen Riegel vor.
Die Behörde verbietet wegen des hohen Verlustrisikos den Verkauf von binären Optionen und schränkt den Verkauf von Differenzgeschäften (CFDs) in der Europäischen Union (EU) ein. „Durch die Maßnahmen wird ein besserer Anlegerschutz in der gesamten EU gewährleistet, indem ein gemeinsames Mindestschutzniveau für Kleinanleger eingeführt wird“, sagte ESMA-Chef Steven Maijoor am Dienstag. „So wird mit den neuen Maßnahmen zu CFD erstmals sichergestellt, dass die Verluste der Anleger den von ihnen angelegten Betrag nicht übersteigen können.“
Bei binären Optionen wetten die Käufer auf ein bestimmtes Ereignis: Tritt es ein, erhalten sie einen bestimmten Betrag, ansonsten verfallen die Optionen wertlos und der Investor verliert seinen Einsatz. Differenzgeschäfte sind Hebelprodukte – bei ihnen besteht die Gefahr, dass Anleger deutlich mehr Geld verlieren als sie ursprünglich investiert hatten. Sie sind Spekulationen auf die Kursentwicklung von Basiswerten, etwa von Aktien, Rohstoffen, Währungen oder Zinssätzen. Der Kapitaleinsatz ist relativ gering. Bei einer positiven Kursänderung des Basiswerts erhält der Anleger den Differenzbetrag, bei einer negativen muss er ihn ausgleichen.
Nach Angaben der ESMA ziehen Privatanleger bei den Finanzwetten meist den kürzeren. Analysen zum CFD-Handel in verschiedenen EU-Staaten hätten gezeigt, dass in 74 bis 89 Prozent der Kleinanlegerkonten üblicherweise Anlageverluste verzeichnet werden, wobei der durchschnittliche Verlust pro Kunde zwischen 1600 und 29.000 Euro beträgt. Auch bei binären Optionen hätten Kleinanleger durchgängig Verluste erlitten.
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte bereits im vergangenen Jahr Differenzgeschäfte mit einer Nachschusspflicht verboten. Es war das erste Mal, dass die Behörde eine ganze Gruppe von Finanzprodukten untersagte.
Die ESMA-Maßnahmen gehen weiter als die Bafin-Regeln und beschränken sich nicht auf Differenzgeschäfte mit Nachschusspflicht. Die ESMA führt Hebel-Obergrenze zwischen 30:1 und 2:1 ein, die von der Volatilität des Basiswerts abhängig sind. Zudem wird der mögliche Verlust für Kleinanleger begrenzt: Bei einem Verlust von 50 Prozent müssen die Differenzgeschäfte automatisch glatt gestellt werden. Daneben müssen CFD-Anbieter laufend vor den Risiken warnen und über aktuelle Verluste informieren. Auch Handelsanreize werden verboten – so können Anbieter nicht mehr mit Prämien werben, wenn Privatanleger bei ihnen CFDs handeln.
Die Aktien von CFD-Anbietern gingen nach der ESMA-Ankündigung auf Talfahrt. Die Papiere der IG Group verloren 6,2 Prozent, Plus500 büßten 0,9 Prozent ein und CMC Markets verloren 1,1 Prozent. Die IG Group kritisierte die Entscheidung der ESMA. Es bestehe das Risiko, dass Kleinanleger zu weniger regulierten Anbietern außerhalb der EU abwandern würden. Die meisten IG-Kunden seien aber keine Kleinanleger sondern versierte Investoren.
Die ESMA-Maßnahmen treten erst in einigen Monaten in Kraft. Zuvor müssen sie im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht werden. Die Beschränkungen gelten ab dem Inkrafttreten nur für drei Monate, können aber um weitere drei Monate verlängert werden.
Die Lebensversicherung hat als Altersvorsorge ausgedient…………..
Sven Enger
Unternehmer, Speaker und Associate Partner, HWWI
Der einstige Kassenschlager der Versicherer hat die besten Tage hinter sich
Zu lange haben die Konzerne nur zugesehen und die Digitalisierung verschlafen
Es ist auch für die Versicherer an der Zeit, sich neu aufzustellen
Lebensversicherer befinden sich in einer existenziellen Krise. Ihre einstige Cashcow, die kapitalbildende Lebensversicherung, war einmal das beliebteste Produkt für die private Altersvorsorge. Heute ist sie tot. Was ist passiert?
Glaubt man den Branchenvertretern, ist klar: Die anhaltende Niedrigzinsphase und die staatliche Regulierung sind schuld. Den Unternehmen blieben kaum noch Spielräume, um rentabel wirtschaften zu können. Richtig ist: Niedrige Zinsen machen es den Lebensversicherern schwer, frisches Geld gewinnbringend anzulegen. Zudem zwingt sie der Bund, einen Großteil der Gelder in festverzinsliche Staatsanleihen anzulegen. Beides sind wirkmächtige Faktoren. Aber: Sie bieten keine hinreichende Erklärung für die Krise der Lebensversicherer. Die ist zu einem guten Teil hausgemacht.
Altbekannte Probleme – und keine Lösung
Jahrelang sahen die Unternehmen keinen Anlass zur Veränderung. Die Geschäfte liefen doch gut, warum sollte man etwas anders machen? Milliardengewinne – nicht zuletzt durch die Einführung der Riester-Rente – sind aber nicht in Zukunftsinvestitionen geflossen, sondern in Provisionen, Vorstandsvergütungen und Verwaltung. Die Versicherer wussten bereits vor Jahrzehnten, als sie lang laufende Lebensversicherungspolicen mit hoher Verzinsung anboten, dass dies ihr Unternehmen in arge Schwierigkeiten bringen könnte – oder dass sie die Versprechungen ihren Kunden gegenüber keineswegs würden einlösen können.
Einer der größten Fehler der Versicherer: Sie haben die Digitalisierung verschlafen! Digitalisierung bedeutet aber nicht, Vertreter mit Tablets auszustatten. Sie bedeutet, das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen und die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Was wollen die Kunden heute?
Transparenz: Jeder Mensch möchte genau und schnell wissen, was er im Alter zu erwarten hat. Das können ihm aber weder staatliche Institutionen noch die Lebensversicherer bieten.
Maßgeschneiderte Offerten: Heute möchten die Menschen keine Massenprodukte mehr, sondern individuelle, flexible, an die jeweilige Lebenssituation angepasste Angebote, auch bei Versicherungen. Viele Branchen können das liefern, die Versicherungsbranche nicht.
Kostenersparnis: Es ist für Kunden selbstverständlich, dass Einsparungen auf der Vertriebsseite an sie weitergegeben werden. Schließlich helfen sie den Unternehmen beim Sparen, etwa indem sie ihre Daten zur Verfügung stellen, die Entscheidung für ein Produkt größtenteils eigenständig treffen, den Vertriebsapparat weitgehend überflüssig machen.
Digitale Assistenten: Auch wenn es um ihre Altersvorsorge geht, verlangen die Menschen nach digitalen Modellen, die mehr bieten als webbasierte Vergleichsportale oder Angebote eines einzigen Anbieters. Bekommen sie die? Fehlanzeige.
Heute wird viel von Veränderungen und Digitalisierung geredet, aber nachgedacht wird viel zu langsam oder gar nicht. Es ist für Politik, Versicherer, Branchenexperten und auch Verbraucher an der Zeit, sich auf den digitalen Wandel einzustellen. Für die Konzerne wird es wichtig sein, sich neu aufzustellen. Sonst ereilt sie ein ähnliches Schicksal wie Nokia, Kodak und Co. Sie gehen unter und werden von branchenfremden Unternehmen, die Digitalisierung ernst nehmen, ersetzt.
Es ist endlich Zeit für eine kontroverse, ergebnisoffene Diskussion über die Altersvorsorge der Zukunft – ohne Besitzstandswahrung und die ewig alten, beschwichtigenden Plattitüden, ohne ausschließlich auf Profite und Wählerstimmen zu schielen. Es geht um nicht weniger als die Zukunft unserer Gesellschaft.
Asia-Pacific Week 2018: Wenn zwei Kontinente ein gemeinsames Ökosystem bilden
Asien und Europa. Zwei Weltregionen, die sich aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen zusammensetzen und unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch eines verbindet diese beiden Kontinente: Der Megatrend Digitalisierung.
Genau darauf setzt die 13. Asia-Pacific Week (APW) ihren Schwerpunkt und wird vom 23. bis zum 29. April 2018 in Berlin Asien und Europa ein Stück näher zusammen bringen. Das 1997 etablierte Event bringt auch in diesem Jahr wieder die wichtigsten Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur zusammen und fördert als interdisziplinäres Forum einen Dialog zwischen West und Ost.
Die Teilnehmer dieses Austausches – Startups, Corporates und KMUs – haben in Berlin die Gelegenheit, nicht nur die wichtigsten Trends der Wirtschaft 4.0 zu diskutieren, sondern auch gemeinsame Projekte und Partnerschaften anzustoßen. Bereits 2016 hat die APW ein Millioneninvestment aus Asien in das Berliner Startup AppLift hervorgebracht.
Konferenz, Kooperation und Kultur: Das Programm der APW 2018
Smart Cities, Startup Ecosystems, Innovation and Digitalization – seit 2013 baut die Asia-Pacific Week auf diesen Leitsätzen auf. Diese Ausrichtung spiegelt sich auch im breiten Programmaufbau wieder: Am 23. April wird die Asia-Pacific Week von der Berliner Senatorin Ramona Pop sowie weiteren Entscheidern aus Politik und Wirtschaft eröffnet.
Conferences on Digitalization (24. April)
Am Tag nach der Eröffnung werden Experten aus verschiedenen Bereichen die Technologien, Dynamiken und Innovationen der Zukunft beleuchten und diskutieren, welche Business-Opportunities sich daraus ergeben – sowohl für Asien und Europa als auch für ein gemeinsames Ökosystem.
Die zweitägige Konferenz richtet sich insbesondere an die Tech- und Startup-Zielgruppe, immer unter dem Dach des gegenseitigen Austauschs beider Kontinente, und bringt als Herzstück der APW etablierte Unternehmen, Innovation Labs, VCs, Acceleratoren, Partner aus Wissenschaft und Politik sowie institutionelle Akteure beider Kontinente zusammen.
Eröffnet wird die Konferenz von Christian Rickerts (Staatssekretär), Nora Terrado (DTI Undersecretary, Philippinen) sowie weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft.
Mit Panels, Keynotes und interaktiven Formaten wie Workshops oder Pitch Sessions präsentiert sich die Connecting Startup Cities Conference als führende Plattform für Dialog, Wissensaustausch, Networking und Matchmaking-Themen. Nach dem Erfolg der letzten Jahre hat sie sich auch zu einer Schnittstelle für die Initiierung und Entwicklung von internationalen (Wirtschafts)-Beziehungen etabliert. Die Themen der Konferenz sind Internationalisierung, FinTech, Mobility, HealthTech, Blockchain, AI, Social Entrepreneurship, Green Tech/Energy und Smart Cities.
Eine perfekte Gelegenheit für Startups, sich in der Szene zu vernetzen: In Vier-Minuten-Pitches können Gründer ihr Business VCs aus Berlin sowie der Asien-Pazifik Region vorstellen. Ihr wollt dabei sein? Bewerbt euch hier.
Nur einige der Highlights, die euch bei der Konferenz erwarten:
Keynote „Out of this world: Communication in space – more than just a vision“ von Naomi Kahara (Infostellar).Das japanische Startup entwickelt Software für die Kommunikation im All.
Fireside Chat „How Berlin is perceived in Asia – a Japanese and Chinese view“ unter anderem mit Ikuo Hiraishi (DreamVision Inc.), moderiert von Takeshi Ebihara (Rebright Partners). Berlin ist arm aber sexy – so heißt es hier. Aber was sagen die Menschen in Asien zu unserer Hauptstadt und den Möglichkeiten, die sie jungen Tech Companies bietet?
„To infinity and beyond – Application Possibilities of Blockchain“ unter anderem mit Nick Beglinger (Cleantech21) und Jay Fajardo (Launchgarage). Im Anschluss ans Panel gibt es ein „Ask Me Anything“ mit den Speakern.
Keynote und Panel „Are we all high on AI? “ u.a. mit Ramzi Rizk (EyeEm) und Fabian Westerheide (Asgard.vc). Neben technischen Entwicklungen werden Anwendungsfälle, aber auch Probleme und Hürden diskutiert.
Das erwartet die Gäste bei der Asia-Pacific Week 2018.
Das umfassende Konferenzprogramm der Asia-Pacific Week wird außerdem durch kulturelle und digitale Veranstaltungen erweitert. Alle weiteren Informationen finden Interessierte hier!
Selbständig zu sein, sein eigener Chef zu werden, seine Ideen umzusetzen – viele Menschen träumen von einer Existenzgründung. Ob Solopreneur, Freiberufler oder Startup-Chef – mit unserem Spielraum-Gründerlexikon 2018 erfahren Sie, wie Sie ihr eigenes Business Schritt für Schritt aufbauen können.
Der erfolgreiche Unternehmer Justin Mateen fasste den Antrieb eines Entrepreneurs einst so zusammen: “Eine Idee ist nur eine Idee. Wann und wie du sie angehst, bestimmt, was daraus wird.”Wer im Jahr 2018 eine Idee angehen möchte, findet in der deutschen Gründerszene zahlreiche erfolgreiche Vorbilder – und damit auch jede Menge Konkurrenz. Umso wichtiger, den Traum vom eigenen Unternehmen auf solidem Grundwissen aufzubauen. Von Social Media über Finanzierung bis hin zu Weiterbildungen: Wir liefern das ultimative Gründerlexikon – inklusive wichtiger Tipps und weiterführender Links. Auf geht’s in Ihr Business-Abenteuer!
A wie Angst
Der Sprung vom festen Job in die Selbstständigkeit wird möglicherweise das Beängstigendste sein, was Sie je erleben werden. Schließlich wirft die Entscheidung für den Start in ein eigenes Businessleben mehr Fragen als Antworten auf – und kaum jemand aus dem eigenen Umfeld kann die folgenden Fragen auf Anhieb beantworten – auch, weil diese sich häufig eben nicht um klar umrissene Hard Facts wie die Finanzierung drehen:
Wann sollte ich anfangen?
Was, wenn meine Idee schlecht ist?
XY ist mit einer ähnlichen Idee baden gegangen – was, wenn mir das auch passiert?
Was, wenn ich mich übernehme und tatsächlich scheitere?
Was können Sie tun, wenn Sie die Angst vor der beruflichen Selbstständigkeit davon abhält, ein eigenes Business zu gründen? Die Lösung für diesen ersten Punkt ist ziemlich geradlinig: Nehmen Sie Ihre Ängste an – und setzen Sie sich in aller Ruhe mit ihnen auseinander.
Sorgen Sie sich etwa darum, dass Ihre Idee nicht gut genug sein könnte? Woran könnte das liegen? Analysieren Sie Ihre Mitbewerber und vergleichen Sie deren Geschäftsidee, Umsetzung und Kundenkreis mit Ihren eigenen. Sammeln Sie Erkenntnisse über die Branche, in der Sie aktiv werden wollen, und stellen Sie diese Ihren eigenen Kenntnissen gegenüber: Welche Fähigkeiten bringen Sie mit, die Ihnen dabei helfen können, am Markt zu bestehen? Und welche sollten Sie sich längerfristig aneignen?
Die Formel ist also ziemlich einfach: Je klarer Sie sich über die Kennzahlen Ihres künftigen Business’ und Ihres eigenen Könnens sind, umso kleiner wird die Ungewissheit – und Sie können sich im nächsten Schritt mit den Hard Facts Ihrer Unternehmensgründung beschäftigen.
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B wie Businessplan
Wer die Angst vorm Gründen überwunden hat, sollte seine Geschäftsidee samt Finanzierungsplan, anvisiertem Markt und Wettbewerberanalyse in einem Businessplan festhalten. So können Sie nicht nur einzelne Kapitalausgaben und Kosten identifizieren, sondern auch eine Preisstruktur für jene Produkte und/oder Dienstleistungen festlegen, die Sie anbieten möchten.
Ihr Businessplan liefert dabei nicht nur Ihnen selbst einen guten und detaillierten Überblick über Ihr Business und dessen Durchführbarkeit. Wenn Sie mit Partnern oder Investoren zusammenarbeiten, wird Ihr Businessplan diesen als Anhaltspunkt für die Erfolgsaussichten Ihres Business’ dienen. Genaue Informationen rund um Ihren Businessplan finden Sie beispielsweise auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.
Wie umfangreich Ihr Businessplan sein sollte, hängt von Ihrer Geschäftsidee ab. Anbei eine mögliche Gliederung, die die wichtigsten Punkte Ihres Businessplans umfasst:
Zusammenfassung inklusive Geschäftsidee, Erfolgs- und Risikofaktoren sowie Zielen
Gründerpersonen inklusive Berufserfahrungen, Branchenkenntnissen und Defiziten
Geschäftsidee inklusive Alleinstellungsmerkmal, Unternehmenszielen und Voraussetzungen
Markt und Wettbewerb inklusive Kunden, Konkurrenz und Standortanalyse
Marketing inklusive Angebot, Preis, Vertrieb und Werbung
Organisation inklusive Unternehmensorganigramm und Mitarbeiter
Rechtsform inklusive Gründen hierfür und Gesellschafterstruktur
Zu Beginn Ihres Entrepreneur-Daseins werden Sie sich in den meisten Fällen keine eigenen Büroräume leisten können. In diesem Fall haben Sie mehrere Möglichkeiten: Sie können von zuhause arbeiten. Hier feilen Sie in gewohnter Umgebung an Ihrem Business und können zudem am Leben Ihrer Familie teilnehmen. Darüber hinaus profitieren Sie hier von…
niedrigen Kosten,
einer flexiblen Zeiteinteilung
der Reduzierung Ihres Arbeitsweges
In Ihrem gewohnten Umfeld müssen Sie Ihre Arbeit so strukturieren, dass berufliche und private Angelegenheiten voneinander getrennt bleiben. Das ist vor allem eine Frage des Zeitmanagements. Unsere wichtigsten Tipps:
→ Arbeiten Sie nach Möglichkeit in einem abgetrennten Büroraum
→ Legen Sie die Kernarbeitszeiten in jene Tageszeit, in der Sie allein zuhause sind
→ Legen Sie Meetings auf den Nachmittag, um Ihre Produktivität optimal auszunutzen
Sogenannte Co-Working-Spaces sind eine gute Alternative zum Homeoffice. Sie bieten ideale Strukturen, um ein eigenes Business aufzubauen. Hier arbeiten Sie in moderner Atmosphäre mit unterschiedlichsten Entrepreneuren unter einem Dach – allerdings unabhängig voneinander für unterschiedliche Ziele und Unternehmen. In den gemeinsamen Besprechungsräumen, dem Büro oder der Küche können Sie sich mit den anderen Mietern austauschen und Inspirationen für Ihr eigenes Business sammeln. Je nach Region und Bundesland finden Sie hier unterschiedliche Arten und Zahlen passender Co-Working-Spaces (inklusive entsprechender Nutzungsbedingungen) in Ihrer Umgebung.
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F wie Fempreneur
Laut einem Bericht der bundesweiten Gründerinnenagentur bga lag der Anteil an selbstständigen Frauen in Deutschland 2013 bei über 30 Prozent. Nahezu ein Drittel aller Entrepreneure sind also weiblich, viele von ihnen managen zusätzlich den Alltag ihrer Familien. Diese Doppelbelastung fordert und fördert echte Managementqualitäten. Sie sind eine Frau auf dem Sprung zur Unternehmensgründung? Lassen Sie sich von erfolgreichen Vorreiterinnen inspirieren:
Kamales Lardi, Strategieberaterin, Autorin, Rednerin: „Digitale Technologien und Online Channels bieten viel beschäftigten Unternehmerinnen, die eine Balance zwischen beruflichen und persönlichen Zielen finden wollen, große Vorteile. Arbeitende Mütter haben eine limitierte Zeit um zu netzwerken, sich um Kunden zu kümmern und eine persönliche Marke aufzubauen. Mobile Geräte und Apps, Social Media und andere digitale Plattformen helfen diesen Unternehmerinnen, in Verbindung zu bleiben, die Produktivität zu erhöhen und in weitere Regionen vorzudringen, vorausgesetzt diese Mittel werden richtig eingesetzt.“
Julia Hartz, Co-founder & CEO von Eventbrite: „Baue dir eine Gemeinschaft aus Teammitgliedern, Beratern und Investoren auf, die dich jeden Tag aufs Neue inspirieren, antreiben und unterstützen. Lerne, andere um Hilfe zu bitten. Alle denken, es wäre mutig, alles allein machen zu wollen. Ich finde, es ist viel mutiger, um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst. Mentoren sind wichtig. Ich glaube, die weiblichen Führungskräfte von heute helfen, eine außerordentliche Generation von Unternehmerinnen zu formen durch ihre Bestärkung und Vorbildfunktion.”
Lisa Chuma, Gründerin & CEO von @TheWomensExpo: „Erzähle deinen Kindern in Form einer Geschichte, die sie verstehen können, warum du manchmal nicht zu Hause bist. Beziehe deine Kinder wenn möglich in dein Business mit ein, so dass sie wissen, dass sie ebenfalls zu dieser Geschichte gehören, selbst dann, wenn du nicht bei ihnen bist.“
Unsere Fluktuationsrate liegt marktüblich zwischen 12 und 15 Prozent im Jahr
Die ganzheitliche Entwicklung unserer Mitarbeiter steht im Fokus
Die Rückkehr nach einem Wechsel bleibt eine klare Option
Es blickt etwa jeder dritte Mitarbeiter bereits auf eine Betriebszugehörigkeit von mehr als 15 Jahren zurück – sehr viele haben nach dem Studium bei uns angefangen und nie gewechselt. Zugleich haben wir eine relativ stabile jährliche Fluktuationsrate unserer Mitarbeiter in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung, die zwischen 12 und 15 Prozent liegt. Das bedeutet, dass wir rein rechnerisch in weniger als zehn Jahren unsere Belegschaft durch Wechsel einmal komplett nachrekrutieren, wenn wir das Personalwachstum einmal außer Acht lassen.
Wie passen diese Realitäten zusammen? Und noch wichtiger: Weshalb entspricht dies unserem Verständnis von Personalmanagement, bei dem wir positive Mitarbeitererfahrungen – wir nennen dies „People Experience“ – in den Fokus stellen?
Firmen müssen ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung unterstützen
Bereits bei der Rekrutierung sprechen wir bewusst Kandidaten an, die nach unserem Kompetenzmodell eine eigene Entwicklung anstreben, Neues lernen wollen und nach einem Umfeld suchen, welches sie selber stärker macht als man je war. Dieses Profil ist für uns der Maßstab, um gemeinsam für unsere Mandanten sinnvolle Veränderungen zu erkennen, Lösungen zu entwickeln und zu transferieren, um damit für alle Beteiligten Mehrwert zu generieren.
Wir begleiten unsere Mitarbeiter in einem strukturierten jährlichen Entwicklungszyklus, um die individuellen Ziele der persönlichen und fachlichen Entwicklung zu verstehen, zu reflektieren und als Arbeitgeber zu unterstützen. In einem individuellen Entwicklungsgespräch hören wir also erst einmal zu: Welche fachlichen Fähigkeiten sollen gestärkt werden, welche Kompetenzen möchte jemand ausbauen, wie wichtig ist eine Führungsrolle und welche Karriereperspektive wird erwartet?
Daraus werden gemeinsam konkrete Entwicklungsbausteine für jeden Mitarbeiter abgeleitet – was kann insbesondere gezielt auf Projekten gestärkt werden, welche Netzwerkerfahrungen und Trainings können dies ergänzen? Dies in einem persönlichen Entwicklungsplan zu konkretisieren ist hierbei der Fokus unserer Vorgesetzten – hier bieten unser breites Tätigkeitsfeld und unsere umfangreichen Trainingsangebote nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.
Im Idealfall bleibt bei einem Wechsel der Kontakt zu uns bestehen
Auch wird in diesen Gesprächen reflektiert, welche persönlichen Aspekte – zurückblickend und vorausschauend – von Relevanz sind. Dies kann von Examensfreistellungen über Reiseintensität bis zu anspruchsvollen Führungssituationen gehen. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die fachliche und persönliche Themen mit den Aufgaben des kommenden Jahres optimal verbinden.
Die Kür dieser vertrauensvollen Entwicklungsunterstützung sind aber auch Situationen, bei denen gemeinsam erkannt wird, wenn nachvollziehbare, sinnvolle und motivierende Entwicklungsziele für den Mitarbeiter nur durch einen externen Wechsel besser erreicht werden können: – Wenn der bisher erfolgreiche Weg in der Steuerberatung gezielt in einem Unternehmen fortgesetzt werden soll, für welches man dann die Verantwortung der internen Steuerabteilung trägt. – Wenn die eigenen Erfahrungen von zahlreichen Restrukturierungsprojekten bewusst in ein gerade fusioniertes Unternehmen eingebracht werden können, indem man zum Beispiel die Integrationssteuerung übernimmt. – Wenn man als Leiter der Finanzabteilung einer Unternehmensgruppe selbst vergleichbare Themen verantworten will, die in den letzten Jahren aus der Prüferperspektive umfangreich analysiert wurden.
Wenn es dann gelingt, diese Kolleginnen und Kollegen bei einem externen Wechsel anerkannt beratend zu begleiten und über unser Alumni-Netzwerk den Kontakt weiter zu pflegen, sodass auch der erneute Einstieg bei KPMG nach diesen externen Erfahrungen eine mitgedachte beziehungsweise realisierte Option bleibt, ist auch dies unser Verständnis einer stärkenorientierten, individuellen Personalentwicklung. Neben der Vergütung, den internen Karriereschritten und der Prägung durch Teams, wird dies der Beitrag von Führung sein, dessen Wert gerade erst im weiteren Berufsleben erkennbar und geschätzt sein wird.
Wenn Fluktuation kulturell so verstanden, akzeptiert und sogar unterstützt wird, spricht auch dies für eine selbstbewusste, mitarbeiterorientierte und vor allem wertschätzende Führung.
Ein Großteil der Menschen investieren ihre Mietzahlungen in ihren Vermieter, anstatt durch einen Austausch des Mietvertrages in einem Mietkaufvertrages mit Kaufoption. nach Abklärung entsteht dadurch systematisch Immobilieneigentum. Eigenleistungen an der Immobilie können nach Ende der Mietphase oder auch sofort angerechnet werden. Bei sofortiger anteilmäßiger Anrechnung der Mietzahlungen oder Eigenleistungen besteht Notarzwang. Die Tilgung der Immobilie kann individuell durch eine notariell, vereinbarte , lebenslange Rente oder auch über eine anteilmäßige Kapitaloption erbracht werden. Dies gilt es vorab durch uns abzuklären, wie die Tilgung erbracht wird. Weitere Infos unter der http://www.immo-sofortfinanzierung-mietkauf.de mfg Günter Draxler