
IMMOBILIEN
22. Februar 2022
Immobilienfinanzierung in der Inflation
Mögliche Zinserhöhungen infolge der anhaltenden Inflation haben auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Die VON POLL IMMOBILIEN Experten geben eine Prognose für Immobilienfinanzierungen in der Inflation und analysieren die Folgen einer eventuellen künftigen Zinserhöhung.
Die aktuellen Teuerungsraten sind historisch hoch. Experten betrachten es derzeit aber als unwahrscheinlich, das sich die Raten auf das in den vergangenen Jahren übliche Niveau normalisieren. „Inflation ist ein Thema, welches uns noch länger begleiten wird“, erklärt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN. „Auslöser seien nicht zuletzt die anhaltenden Lieferengpässe, der Materialmangel sowie die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise.
In der Eurozone hat die Inflation im vierten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal stark an Fahrt aufgenommen und kletterte auf circa 5%. Deutschland lag im Dezember im europäischen Vergleich mit circa 5,3% im Mittelfeld und damit nahe des Durchschnittsniveaus. Im Januar 2022 betrug die Inflationsrate 4,9% und verringerte sich zwar etwas, doch Experten hatten einen stärkeren Rückgang erwartet.
Mögliche Zinserhöhung 2022
Dass der Trend zumindest vorläufig anhalten wird, davon geht Dr. Lucie Lotzkat, geschäftsführende Gesellschafterin bei VON POLL FINANCE, aus. Diese Entwicklung wird sich auch auf die Märkte auswirken. Bei einer anhaltenden Inflation müssen die Kapitalmärkte reagieren, um sich selbst zu schützen. In der Konsequenz ist eine Zinserhöhung die logische Folge.
Folgen für den Immobilienmarkt
„Zinserhöhungen werden ultimativ auch den Immobilienmarkt beeinflussen. Dieser wurde durch das niedrige Zinsniveau in den letzten Jahren geradezu beflügelt“, sagt Ritter. „Mögliche Zinserhöhungen führen jedoch nicht nur zu Aktieneinbrüchen und Umschichtungen der Kapitalanleger, auch Immobilienpreise könnten sich in einzelnen Teilbereichen seitwärts bewegen. Grundsätzlich wird aber die Immobilie als Kapitalanlage überdurchschnittlich interessant bleiben,“ so der Immobilienexperte weiter.
Sinken die Börsenkurse, überdenken Investoren ihre Anlagestrategie und wenden sich stabileren Assets mit wenig Risiko zu. Immobilien als krisensicherer Anlage sind dabei von großer Bedeutung. Eine steigende Inflationsangst führt eher zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Immobilien, so VON POLL.
Weiterhin hohe Nachfrage bei Anlegern und Eigennutzern
Auch Immobilienfinanzexpertin Dr. Lotzkat bestätigt erste Reaktionen seitens der Immobilienkunden auf mögliche Zinserhöhungen. Demnach würden sich Kunden tendenziell vermehrt nach einer guten Zinssicherheit frage, also vor allem nach den Möglichkeiten einer langfristigen Zinsbindung. Die aktuelle Inflationsentwicklung führt zu einer weiterhin hohen Nachfrage – bei Anlegern wie auch Eigennutzern. So haben beispielsweise Käufer, die derzeit zur Miete wohnen, wegen der Inflation Angst vor steigenden Mieten und betrachten eine eigene Immobilie erst recht als Schutz vor künftig höheren Mietkosten.
Ausblick
In ihrer Prognose für den Immobilienmarkt 2022 geht Dr. Lotzkat davon aus, dass die steigenden Baukosten in Verbindung mit Rohstoff- und Fachkräftemangel bestimmend sein werden und damit auch einen weiteren Preisdruck auf Bestandsimmobilien ausüben. Aktuell sei zudem immer häufiger zu beobachten, dass die Werteinschätzungen der Banken, gerade in Ballungsräumen, konservativer seien als das Marktniveau, so die Finanzexpertin. „Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Immobilien gehen wir davon aus, dass der Suchradius der Immobilienkäufer vermehrt über die nationalen Grenzen hinausgehen und sowohl Nachbarländer als auch Grenzregionen, wie beispielsweise Österreich, Schweiz, Niederlande und Norditalien beflügeln wird – auch im Hinblick auf anvisierte steuerliche Veränderungen in Deutschland“, so die Einschätzung von Daniel Ritter. (tk)
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