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Grausiger Fund bestätigt neuen Wolf auf der Alb…..

In Mietkauf, Immobilienfinanzierung, Immobilieninvestoren, on Juni 21, 2024 at 8:05 am

Wolfsichtung im Alb-Donau-Kreis

Grausiger Fund bestätigt neuen Wolf auf der Alb

Laichinger Alb / Lesedauer: 6 min

Ein neuer Wolf ist auf der Alb bestätigt worden. Diesmal kommt das Tier aber nicht aus den Alpen, sondern von einer selteneren Population aus dem mitteleuropäischen Flachland.
Ein neuer Wolf ist auf der Alb bestätigt worden. Diesmal kommt das Tier aber nicht aus den Alpen, sondern von einer selteneren Population aus dem mitteleuropäischen Flachland. 

Nachdem ein Jagdpächter einen Rehkadaver entdeckt hat, bestätigt sich jetzt, dass der Verursacher ein Wolf war. Das sagt die Behörde dazu.

Veröffentlicht:19.06.2024, 17:23


Der nächste Wolf in der Region ist bestätigt. Im nördlichen Alb-Donau-Kreis unweit der Gemarkungsgrenze der Gemeinden der Laichinger Alb, zwischen Scharenstetten und Lonsee, war von einem Jagdpächter bereits Mitte März ein gerissenes Reh entdeckt worden. Jetzt hat das Senckenberg Institut die Ergebnisse genetischer Proben geliefert.

So gesehen ist der Nachweis eines Wolfs in der Region bereits im März erfolgt. Da die Bearbeitungszeit der genetischen Proben je nach Arbeitsaufkommen jedoch variieren kann, verzögerte sich die Bestätigung, wie eine Sprecherin der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung mitteilt.

Spuren an totem Reh weisen Wolf eindeutig nach

Trigger Warning: Achtung es folgt ein Bild eines toten Tieres

Langsam aber sicher häufen sich damit die Wolfssichtungen und die Nachweise rücken wieder näher an die Laichinger Alb und den Alb-Donau-Kreis heran. Im Januar machte ein Wolf bei Bad Ditzenbach Schlagzeilen, der in unmittelbarer Nähe zu Siedlungen beobachtet und fotografiert wurde. Ein weiteres Tier, was trotz mehrerer Spuren nicht zu 100 Prozent nachgewiesen werden konnte, soll sich in diesem Winter auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz und jetzigem Biosphärengebiet bei Münsingen aufgehalten haben.

Im März bestätigten sich Sichtungen bei Amstetten und Geislingen und jetzt als ganz in der Nähe von Laichingen. Bereits im Mai vergangenen Jahres wurde ein überfahrenes Tier bei Laichingen als Wolf identifiziert, das laut Genetik aus der Alpenpopulation stammte. Genmaterial, das an dem gerissenen Tier gesichert wurde, bestätigt das.

Von einem Wolf im März 2024 gerissenes Stück Rehwild im nördlichen Alb-Donau-Kreis. DNA-Spuren haben eindeutig bewiesen, dass es sich beim Verursacher um einen Wolf handelt.

Von einem Wolf im März 2024 gerissenes Stück Rehwild im nördlichen Alb-Donau-Kreis. DNA-Spuren haben eindeutig bewiesen, dass es sich beim Verursacher um einen Wolf handelt. (Foto: )

Exemplar ist aus einem anderen Gebiet zugewandert

Laut der Nachweisliste des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg finden sich aktuell besonders viele neue Wolfsnachweise in badischen Landkreisen im Bereich des Schwarzwald und um Rastatt. Teilweise sind die Tiere bereits bekannt und die Behörden wissen woher sie zugewandert sind. Das Tier von der Alb ist genetisch einwandfrei als Wolf bestätigt worden (C1-Nachweis). Wildernde Hunde oder Hybride scheiden damit als Verursacher des getöteten Rehs aus. Allerdings ist das konkrete Tier noch unbekannt. Die Ergebnisse des Senckenberg Instituts können jedoch nachweisen, dass der Wolf aus einem Rudel stammt, das genetisch im mitteleuropäische Flachland heimisch ist und zum selteneren Gentyp HW02 gehört. Damit ist ziemlich klar, dass Wölfe aus den verschiedensten Regionen auf die Alb zuwandern.

Wolfsrudel könnte irgendwann heimisch werden

Wölfe legen innerhalb ihres Territoriums täglich weite Strecken bis zu 20 Kilometer zurück und junge Wölfe, die vom Rudel abwandern, um ein eigenes Rudel zu gründen, schaffen sogar bis zu 80 Kilometer am Tag informiert die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Entsprechend sei es mehr als wahrscheinlich, dass Tiere auch auf der Laichinger Alb unterwegs sind. Nicht zuletzt, da die Albhochfläche laut der FVA ein attraktiver Lebensraum für den Wolf ist. Entsprechend könnte in naher Zukunft vielleicht sogar ein Rudel auf der Alb heimisch werden. Bisher sind die Sichtungen allerdings meist durchziehende Einzeltiere, davon geht die FVA auch bei der jüngsten Sichtung aus.

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Im nationalen Referenzlabor für Wolf, Luchs und Bär am Senckenberginstitut in Gelnhausen werden durch die Analyse genetisch auswertbaren Materials die genetischen Profile der Wölfe, Verwandtschaftsverhältnisse und auch Populationszugehörigkeiten bestimmt. Auswertbares Material kann beispielsweise aus abgesetztem Kot, Speichelresten an vom Wolf erbeuteten Tieren oder Gewebe von Wölfen gewonnen werden. Die hierfür notwendigen Proben werden in den Bundesländern im Rahmen des jeweiligen Monitorings gesammelt. Das Wolfsmonitoring in Baden-Württemberg wird von der FVA im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg und in enger Zusammenarbeit mit den Wildtierbeauftragten der Landkreise durchgeführt.

Einer Auswertung des Ministeriums zufolge wurden 2023 bei 15 Wolfsübergriffen in Baden-Württemberg insgesamt 42 Nutztiere von Wölfen gerissen – ein Anstieg um 13 Tiere gegenüber dem Vorjahr. Laut einer Allensbach-Umfrage von Dezember 2023 befürworten 56 Prozent der Baden-Württemberger den Abschuss von Problemwölfen, die wiederholt Nutztiere reißen. Das Territorium eines Wolfsrudels in Deutschland ist durchschnittlich 200 Quadratkilometer bis 350 Quadratkilometer groß. Eine Abgrenzung zwischen Territorien erfolgt durch Markierungen wie Absetzen von Urin oder Losung sowie Heulen. Die Größe des Territoriums ist von der Nahrungsverfügbarkeit abhängig.

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