150 Millisekunden. So lange dauert es, bis ein Mensch nach dem Treffen einen ersten Eindruck von Euch gewonnen hat. Je nachdem, wie der ausfällt, suchen Kunden anschließend nach negativen oder positiven Merkmalen. Dafür sorgt der „Halo-Effekt“ (Englisch: Heiligenschein). Monika Matschnig, Diplom-Psychologin und Körpersprache-Expertin, erklärt diesen Effekt wie folgt: Ist der erste Eindruck gut, werden Kunden tendenziell weiter nach positiven Merkmalen suchen, die sie in ihrer Meinung bestätigen. Bei einem schlechten ersten Eindruck entsteht ein gegenteiliger Effekt. Als Versicherungsmakler ist dieser Eindruck für Euch besonders wichtig. Die richtige Körpersprache hilft dabei, Eure Kundengespräche in Eurem Sinne zu lenken.
Standfestigkeit beweisen
Die erste „Hürde“ im Gespräch mit dem Kunden ist Eure Körperhaltung. Sowohl bei der Begrüßung als auch anschließend am Tisch später ist es ratsam, eine aufrechte Haltung beizubehalten: Ein gerader Rücken und gestraffte Schultern teilen dem Kunden Matschnig zufolge mit, dass Ihr fest zu dem steht, was Ihr zu sagen habt. Eine gebeugte Haltung mit hängenden Schultern ist dagegen der Inbegriff von fehlendem Selbstvertrauen. Gleichzeitig ist die Position von Armen und Beinen wichtig. Eine Haltung mit zu weit auseinander positionierten Füßen kann zum Beispiel Arroganz symbolisieren. Verschränkte Arme dagegen bedeuten für gewöhnlich eine Abwehrhaltung. Zwei Dinge, die Ihr im Kundengespräch vermeiden wollt.
Es beginnt im Gesicht
Wichtig: Das „Pokerface“ ist out. Wer keine Emotionen zeigt, erzeugt auch keine beim Kunden. Ihr wollt dem Kunden signalisieren, dass er Vertrauen zu Euch haben und mit Eurer Hilfe wichtige Lebensentscheidungen treffen kann. Das Gesicht ist dabei sowohl Sender als auch Empfänger, je nachdem, wer gerade spricht. Es richtig einzusetzen kann Wunder wirken – aber auch das Gegenteil davon. Es gibt zwar kein Patentrezept für jeden Kunden, doch es hilft, auf folgende Dinge zu achten:
Der Blick nach unten oder auf eine Uhr zum Beispiel ist auf beiden Seiten ein No-Go. Kaum eine Geste zeigt deutlicher, dass der jeweilige Gesprächsteilnehmer Besseres zu tun hätte. Laut Joe Navarro, einem FBI-Agenten aus der Spionageabwehr, kann ein gesenkter Blick auch Zweifel ausdrücken oder verraten, wann ein Gesprächspartner anderer Meinung ist.
Pacing: So wird in der Neurolinguistik ein Phänomen bezeichnet, das eine „Spiegelung“ bestimmter Bewegungen zwischen zwei Menschen im Gespräch bezeichnet. Fangen Menschen an, kleinere Gesten unbewusst zu imitieren, sorgt dies für mehr Sympathie zwischen beiden. Doch Achtung: Wer diese Spiegelung absichtlich herbeiführen oder vorspielen will, wirkt stattdessen hölzern und aufgesetzt.
Blickkontakt: Genau wie eine schlechte Körperhaltung ist auch mangelnder Blickkontakt ein Zeichen von zu wenig Vertrauen in das Gesagte. Allerdings kommt es auf die Dauer an. Laut einer Studie des University College London finden die meisten Menschen einen 3,2 Sekunden anhaltenden Blickkontakt am angenehmsten. Jedoch spricht aus ihrer Sicht auch nichts gegen längeren Blickkontakt, sofern der Gesprächspartner sympathisch ist.
Lächeln: Statt ernst und nachdenklich zu sein, lächelt lieber mal. Zeigt dabei ein „echtes“ Lächeln, also eines, bei dem die Augen mitspielen, das schafft eine größere Nähe zum Kunden.
Wohin mit den Händen?
Ebenso wie das Gesicht, bieten auch die Hände ein hohes Potenzial für Fettnäpfchen oder No-Gos. Samy Molcho, ein Experte für Körpersprache, warnt zum Beispiel vor der Errichtung von “Mauern”. Etwa indem Ihr eine Mappe oder einen Laptop zwischen dem Kunden und Euch aufbaut (wie oben gesehen im Video). Legt ablenkende Objekte am besten zur Seite und nehmt sie nur dann zur Hand, wenn Ihr sie wirklich braucht. In den Hosentaschen steckende oder hinter dem Rücken gehaltene Hände stehen dagegen für Desinteresse – oder dafür, dass Ihr etwas zu verbergen habt. Auch das Streicheln des Kinns, eine Geste, die Nachdenken symbolisiert, kann zweifelnd und misstrauisch wirken.
Im Gegenzug ist es möglich, den Kunden zu „lesen“, indem Ihr auf seine Körpersprache achtet. Das Wegwischen von Krümeln auf der Tischplatte oder das Entfernen eines Fussels auf dem Anzug ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass Euer Gegenüber geistig gerade woanders ist. An dieser Stelle empfiehlt Bodo Schäfer, Experte für Körpersprache, den Kunden zu fragen, was ihm Sorge bereitet oder ob er mit einem Teil des Produkts nicht zufrieden ist. Denn auch wenn Ihr abweisende Symbole empfangt: Das Gespräch ist noch lange nicht zu Ende. Weitere Tipps von Schäfer gibt es im Video.
Wie ein Buch
Wenn Ihr sowohl auf die Körpersprache Eures Kunden achtet und gleichzeitig vermeidet, „negative“ Gestik und Mimik zu zeigen, könnt Ihr Gespräche besser lenken. Weitere Informationen darüber, was die Körpersprache im Gesicht und am Körper verrät, haben wir auf unserem Blog zusammengetragen. Ihr seid interessiert daran, wie Ihr die Körpersprache Eurer Kunden besser lesen könnt? Folgt diesem Link.
Die Deutschen hängen an ihrem Bargeld – heißt es. Vielen Notenbanken sind die Münzen und Scheine dagegen ein Dorn im Auge. Der Grund: Bargeld verursacht enorme Kosten. Doch das elektronische Bezahlen gewinnt auch hierzulande weiter an Bedeutung, wie eine neue Studie zeigt.
Nur Bares ist Wahres – für viele Deutsche gilt das noch immer. Doch auch hierzulande entscheiden sich viele Bürger inzwischen häufiger für bargeldloses Bezahlen, wie die neue Studie der IG Group zeigt.
Die Analyse „IG Index“ hat verschiedene Zahlungsmethoden in Europa im Zeitraum von 2013 bis 2017 untersucht. Demnach hat die Summe aller E-Payment-Zahlungen in Deutschland in den vergangenen Jahren um 700 Prozent zugelegt. Zuletzt betrug der Wert aller digitalen Zahlungen in der Bundesrepublik 0,8 Milliarden Euro bei 35 Millionen Transaktionen im Jahr.
IG Group
Auch innerhalb der EU ist das bargeldlose Bezahlen laut dem „IG Index“ weiter auf dem Vormarsch. So stieg die Anzahl aller digitalen Zahlungen seit 2013 insgesamt von gut 1,8 auf 3,4 Milliarden.
IG Group
Bei der Kartenzahlung liegt Großbritannien vorne
Bei den Kartenzahlungen rangiert Großbritannien im EU-Vergleich auf dem ersten Platz. Rund 20,8 Milliarden Mal nutzten die Briten dieses Zahlungsverfahren. In ganz Europa waren es 2017 fast 70 Milliarden Transaktionen. Zum Vergleich: 2013 verbuchten die Europäer lediglich 46,3 Milliarden Kartenzahlungen. Das ist ein Anstieg von rund 50 Prozent.
IG Group
Die Länder mit den meisten Kartenzahlungen 2017 sind:
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Den größten Rückgang gab es bei den Scheckzahlungen. Während in der Bundesrepublik 2013 noch gut 31 Millionen Transaktionen per Scheck erfolgten, lag der Wert 2017 nur noch bei knapp 13 Millionen.
IG Group
Auch in ganz Europa zahlen Konsumenten immer seltener mit einem Scheck. Lediglich in Frankreich ist die Zahlungsmethode nach wie vor beliebt. Zwar sind die Werte auch hier rückläufig, jedoch führten die Franzosen im Jahr 2017 insgesamt noch immer 1,93 Milliarden Transaktionen mit einem Scheck durch.
IG Group
Die Deutschen brauchen das Bargeld nicht mehr
Die Ergebnisse zeigen, dass bargeldlose Bezahlsysteme unsere Welt zunehmend verändern. Rund 2.500 Jahre nach der Erfindung des Münzgelds wird das Bargeld mit hoher Geschwindigkeit aus unserem Alltag verdrängt.
Fest steht: Notenbanken, der Handel und neue Bezahldienste wie beispielsweise von Google und Apple treiben die Entwicklung an – hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft. Einen großen Anteil daran trägt auch der Siegeszug des E-Commerce, der in den vergangenen Jahren die Bezahl-Gewohnheiten der Menschen weltweit beeinflusst hat. Kreditkarten und andere elektronische Zahlmittel gewinnen durch das Online-Shopping zunehmend an Bedeutung. Schon jetzt brauchen die Verbraucher das Bargeld technisch gesehen nicht mehr.
Sinns Antworten für 2019
Unser PDF-Ratgeber zeigt die Analyse von Star-Ökonom Professor Dr. Hans-Werner Sinn. Plus: Wie das Experiment Negativzinsen funktioniert und warum die Bargeldabschaffung drohen könnte.
Doch gerade in Deutschland ist der Widerstand groß. Während sich Länder wie Schweden auf dem Weg in eine (fast) bargeldlose Gesellschaft befinden, wird das Bargeld von den Deutschen stark mystifiziert. Hierzulande geht die Angst vom gläsernen Bürger um. Die Begründung der Bargeld-Verfechter: Elektronisches Bezahlen hinterlässt Spuren. Cyberkrimielle könnten eine gigantische Menge an Daten sammeln, die sich am Ende nicht nur für wirtschaftliche, sondern auch für politische Zwecke nutzen lassen.
Der bürokratische Aufwand beim Verkauf von Kabeln und Antennen wird ab morgen spürbar steigen. Denn bei diesen handelt es sich um so genannte passive elektrische oder elektronische Geräte. Und als solche müssen sie nun gesondert registriert werden, um zukünftig ein fachgerechtere Entsorgung oder Wiederverwertung zu ermöglichen.Von der neuen Regelung sind Hersteller, Händler und Importeure betroffen. Die Grundlage dessen ist eine entsprechende Interpretation der Vorgaben des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) durch die zuständige Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR), die ihre bisherige Rechtsauffassung zu dem Thema vor einiger Zeit geändert hat.
„Obwohl die neue Vorgabe für die so genannten ‚passiven‘ Elektrogeräte seit Januar bekannt ist, trifft sie viele Unternehmen noch unvorbereitet“, erklärte Anja Olsok, Geschäftsführerin der Bitkom Servicegesellschaft. Wer trotzdem weiterhin entsprechende Waren importiert oder vertreibt und sich nicht mit der Registrierungsstelle in Verbindung setzt, kann Bußgelder von bis zu 100.000 Euro oder auch Abmahnungen von Konkurrenten riskieren.
Nur fertige Waren betroffen
Unter die genannte Kategorie fallen Produkte, die elektrischen Strom durchleiten, selbst aber keine aktive Rolle einnehmen. Weiterhin müssen diese fertig konfektioniert sein. Das bedeutet konkret, dass beispielsweise eine klassische Verlängerungsschnur oder auch ein 2-Meter-Ethernet-Kabel der neuen Registrierungspflicht unterliegen. Hingegen sind Kabel als Meterware von der Rolle, an die erst noch Stecker angebaut werden müssen, nicht von der neuen Regelung erfasst.
Dem Ganzen liegt die so genannte WEEE-Richtlinie zur Vermeidung von Elektroschrott und zur Förderung des Recyclings derselben zugrunde. Die Registrierungsstelle strebt hier eine Harmonisierung der praktischen Umsetzung der Richtlinie an. In anderen europäischen Ländern gibt es die entsprechende Registrierungspflicht immerhin schon seit einiger Zeit.
„Nationalismus heißt Krieg“„Barbaren“ im Maßanzug: Mit einer neuen Allianz rüsten sich die Rechten für die Europawahl
Luca Bruno/AP/dpaOlli Kotro (Die Finnen, PS), Jörg Meuthen (AfD), Matteo Salvini (Lega Nord) und Anders Vistisen (Dänische Volkspartei) bei einem Treffen im April 2019. Die Alternative für Deutschland (AfD) will zusammen mit der italienischen Lega und anderen rechtspopulistischen Parteien eine neue Fraktion im Europaparlament bilden.
Bei der Europawahl ist mit einem weiteren Erstarken EU-kritischer oder -feindlicher Kräfte zu rechnen. Vor allem die Rechtspopulisten basteln an einer Allianz, mit der sie die europäischen Institutionen aufmischen wollen. Kommt sie wirklich zustande, wird sie laut und unbequem sein, aber nicht das Ende der EU. Noch nicht.
Es gab viele Warnsignale, aber der deutlichste Schuss vor den Bug kam vor etwas über einem Jahr nach der italienischen Parlamentswahl: Erstmals übernahmen in einem Gründungsstaat der Europäischen Union Populisten die Macht, die von Fünf-Sterne-Bewegung und Lega.
Diese auf den ersten Blick unwahrscheinliche Allianz zwischen Clownesk-Links und Stramm-Rechts einten zwei kleinste gemeinsame Nenner: Angst vor unkontrollierter Einwanderung und Kritik an der EU. Damals echauffierte die „Financial Times“ sich, Rom öffne „modernen Barbaren“ seine Tore.
Sie wollen die EU nicht abschaffen, sondern aufmischen
Bei der Europawahl in knapp einem Monat tritt mittlerweile in vielen EU-Mitgliedsländern die nächste Generation von Populisten an, überwiegend sind sie rechts von der Mitte zu verorten. Diese „Barbaren“ tragen Maßanzug. Sie treten weltgewandt und gebildet auf, sind jung, smart, medienaffin und auf Facebook, Twitter und Instagram zu Hause.
Sie wollen die EU nicht abschaffen, sie wollen sie aufmischen. Am liebsten mit einer großen vereinigten Gruppe möglichst vieler Kräfte rechts von der Mitte, die im alten Parlament wegen verschiedenster persönlicher Animositäten noch über drei Fraktionen verteilt waren.
Beispiel AfD: Der junge Stratege hinter dem „alten Sack“
Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl ist Jörg Meuthen, einer der beiden Vorsitzenden der Partei. Der andere Parteichef heißt Alexander Gauland und schrammt an einem Lebensalter von bald 80 Jahren.
Meuthen ist um die 20 Jahre jünger, aber nennt sich selbstironisch einen „alten Sack“. Das bislang einzige Mitglied der AfD im Europaparlament (etwa zehn Parteifreunde mindestens sind bei der Wahl als Zuwachs zu erwarten) ist jetzt schon abhängig von der Expertise eines „alten Hasen“ in Brüssel, der dennoch nur 35 Lebensjahre zählt: Markus Buchheit, Listenplatz sieben der AfD für die Europawahl.
Die „Achse Berlin-Rom“
Buchheit will jetzt selber mal Abgeordneter im Europaparlament werden, nachdem er bisher anderen zugearbeitet hat, unter anderem Franz Obermayr von der österreichischen FPÖ. Unlängst ließ er, als „EU-Stratege“ angekündigt, den AfD-Kreisverband im bayerischen Rosenheim in einem halbstündigen Vortrag wissen, was nach der Europawahl auf der rechten Seite zu erwarten ist.
Wunschziel sei es, die zweitstärkste Fraktion zu stellen, nach den Christdemokraten, noch vor den Sozialdemokraten und Sozialisten. Den Anfang dafür habe die „Achse Berlin-Rom“ gemacht: Meuthens kürzliche Pilgerreise zum starken Mann der Lega in Rom, dem italienischen Vize-Premier Matteo Salvini.
Um Lega und AfD sollen sich im neuen Parlament, wenn Buchheits Blütenträume aufgehen, Rassemblement National (ehemals Front National) der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen, Dänische Volkspartei, finnische Rechtspopulisten, FPÖ und, wenn irgendwie machbar, auch die ungarische Regierungspartei Fidesz sowie die polnische rechtsnationale PiS scharen.
Was Europas Rechtspopulisten eint und trennt
Verbindende Elemente all dieser Gruppierungen sind die Furcht vor Überfremdung und die Kritik an den EU-Institutionen und ihrer Einmischung in nationale Belange.
Doch kranken die Pläne für eine rechtspopulistische Einheitsfront auch an folgendem Problem: Polnische und baltische Nationalisten sehen die Nähe zum Beispiel von AfD-Vertretern zu Russland kritisch.
Frankreich: Rechte nutzen EU-Wahl zur innenpolitischen Abrechnung
Buchheit bleibt hinter den Kulissen, Meuthen führt das große Wort; verlangt eine „Reformierung der EU an Haupt und Gliedern“, referiert über Regulierungswut bei Schnullerketten, kämpft nach eigenen Worten für ein „Europa der Vaterländer“.
Die Französin Marine Le Pen schickt ein jüngeres und sehr wahrnehmbares Gesicht nach vorne und nach Europa: Jordan Bardella, 23 Jahre alt, glühender Verehrer der mehr als doppelt so alten Parteivorsitzenden, aufgewachsen in einem der schwierigen Vororte von Paris, wo man aus erster Hand lernt, was so schief gehen kann mit Multikulti. Schon als Teenager klebte er Wahlplakate für sein Idol Le Pen.
Christophe Ena/AP/dpaJordan Bardella von der Partei Rassemblement National in Frankreich
Deren Partei, die das schmuddelige antisemitische Image aus den Zeiten der Gründung durch Le Pens Vater nicht nur mit der Umbenennung von Front National in Rassemblement National abschütteln will, hat ihre Forderung nach einem Austritt Frankreichs aus der EU gemäßigt. Das abschreckende Beispiel der Brexit-Wirren Großbritanniens wirkt auch an den extremen politischen Rändern Wunder.Bardella steht nun für eine neue „europäische Allianz der Nationen“ unter Abschaffung der EU-Kommission. Er rechnet sich außerdem aus, die Europa-Wahl zu einer Abstimmung über die Innenpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu machen. Offenbar sollen möglichst viele Träger Gelber Westen Rote Karten in die Wahlurne werfen.
Auch die Niederlande, ein weiteres Gründungsland der EU, haben einen neuen Jungstar auf Rechtsaußen: Thierry Baudet. Er nimmt dem islamophoben Blondmähnenträger Geert Wilders und dessen Partei für die Freiheit (PVV), der vor etwa einem Jahrzehnt erfolgreich am rechten Rand der alten niederländischen Konsensdemokratie auftauchte, nicht nur Wähler ab. Es gelang ihm, in wesentlich größerer Zahl Mitglieder an seine Partei zu binden und sie dennoch straff nach Befehlswegen von oben nach unten auszurichten.
Nach seinen Auftritten verteilt der ansehnliche 36-Jährige formvollendet galante Handküsse an weibliche Bewunderer. Sein seit drei Jahren andauernder Siegeszug begann mit einem Referendum gegen den Assoziationsvertrag der EU mit der Ukraine. Die Niederländer lehnten diesen Vertrag ab. Ihre rechtsliberal-christdemokratische Regierung ratifizierte ihn trotzdem. Wasser auf die Mühlen des Erzholländers Baudet und seiner Kritik an dieser „schrecklichen Europäischen Union“.
Jacek Bednarczyk/PAP/dpaThierry Baudet vom rechtspopulistischen Partei Forum für Demokratie in Polen
Bisher verfügt er über nur zwei Sitze in der Zweiten Kammer in Den Haag, aber bei den Regionalwahlen im März dieses Jahres räumte sein Forum ab und zog in die Parlamente aller Provinzen der Niederlande ein.Für die Europa-Wahl hat Baudet eine Geheimwaffe: Sein Spitzenkandidat ist Derk Jan Eppink, ein alter Bekannter in Brüssel. Eppink hat den Vorzug zu wissen, wovon er spricht, wenn er mit der EU abrechnet. Er wurde vom Paulus zum Saulus, arbeitete für die Europäische Kommission, war dann EU-kritisches Parlamentsmitglied.
In seinen Erinnerungen über die Jahre in Brüssel und Straßburg beschreibt er den Parlamentsbetrieb als „kollektive Beschäftigungstherapie“ und urteilt über seine damaligen Kollegen: „In der Brüsseler Blase entfremden sie sich schnell von ihrer eigenen Bevölkerung.“
Der langjährige Journalist und Kolumnist dürfte im neuen Parlament eine sehr hörbare Stimme werden. Sein Slogan für den Wahlkampf lautet: „Wir sind für Europa, also gegen die EU.“
Spanien, Finnland, Polen, Ungarn … Was ist los in Europa?
Am Sonntag zog erstmals seit der Franco-Diktatur eine ultrarechte Partei ins spanische Parlament ein, die mit dem Kampfruf antrat „Make Spain great again.“ In Finnland heißen die ehemaligen „wahren“ Finnen nur noch im Alleinvertretungsanspruch „Die Finnen“ und sind zweitstärkste und rechteste Kraft im neugewählten Parlament.
Der sächsische AfD-Vizevorsitzende Maximilian Krah, Listenplatz drei seiner Partei für die Europawahl, sieht diese als Test für die heimatliche Landtagswahl im Herbst, bei der die AfD größter Block im Dresdner Landtag werden will, in der Pegida-Stadt. In Polen und Ungarn herrschen nationalistische Parteien, die gerne EU-Mittel einstreichen, aber sich vom gemeinsamen Wertekanon der Union entfernen. Was ist los in Europa?
Die EU kann viele ihrer Heilsversprechen nicht einlösen
Für die etablierten politischen Kräfte wird es immer schwerer, die Europaskeptiker ausschließlich als Ansammlung von pathologischen Quertreibern darzustellen. Ja, die Unruhestifter wollen die EU-Kommissionszentrale Berlaymont, dieses nicht nur architektonische Monster, belagern wie die Türken (ausgerechnet die!) einst Wien. Und es dann schleifen. Sie sprechen über eine Reform der EU.
Kommt sie nach ihren Wünschen, wird wenig übrig bleiben von dem, was wir heute als Europäische Union kennen. Richtig so, finden ihre Anhänger, und es werden immer mehr. Zu viele ihrer Heilsversprechen kann die EU nicht mehr einlösen. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit frisst sich durch ihre südlichen Mitgliedsstaaten und lässt junge Menschen an ihrer eigenen Zukunft in Europa zweifeln.
Die Champions der Unzufriedenen werden keine Mehrheit bekommen
Die neuen Champions der Unzufriedenen stehen nur vor einem Problem: Obwohl sie bei der Europäischen Wahl nochmals besser abschneiden dürften als zuvor, werden sie kaum die Macht dazu haben, die Zukunft der EU zu gestalten.
Immer noch werden die europafreundlichen Kräfte im Parlament eine Mehrheit haben. Der Untergang des Abendlandes wird vermutlich ebenso wenig stattfinden wie der Fall Wiens oder das Ende der EU.
Experte: Rechte werden Einfluss haben – aber keine Katastrophe auslösen
Woher kommt der anhaltende Erfolg dieser lautstarken Kräfte? Der belgische Politologe und Historiker Dirk Rochtus arbeitet an der traditionsreichen Universität von Löwen und verfolgt seit vielen Jahren den Aufstieg flämisch-nationalistischer und populistischer Kräfte in seinem Land.
Als ausgewiesener Kenner auch der politischen Szene in Deutschland urteilt er: „Warum wählen Leute diese Parteien? Weil sie das Gefühl haben, dass man ihnen nicht zuhört.“
Der Aufwind für die Rechtspopulisten sei nicht das Ende Europas, ihr Erfolg sollte die Europäische Union aber „wachrütteln“. Im neuen EP werde es dazu viele Gelegenheiten geben: „Die populistische Rechte wird im Europäischen Parlament Einfluss haben. Sie wird Druck ausüben auf die traditionellen Kräfte.“
Damit verbundene Gefahren sind laut Rochtus überschaubar: „Hitler war eine historische Ausnahme. Er hat auf dem Weg zur Macht auch viel Glück gehabt.“
Das klingt bei altgedienten Bannerträgern der europäischen Vision alarmistischer. Der bislang dienstälteste Europaabgeordnete, Elmar Brok von der CDU, verabschiedete sich nach 39 Jahren an seiner bisherigen Wirkungsstätte mit tränenerstickter Stimme: „Nationalismus heißt Krieg. Und das sollten wir immer im Auge behalten.“
Norbert Blüm, bis hin zur Rentenlüge getreuer Gefolgsmann Helmut Kohls in 16 Jahren Regierungszugehörigkeit, rührte ein deutsches Talkshow-Publikum im Februar mit dem Bekenntnis: „Ich habe Angst, dass wir nicht gelernt haben, welches Unglück der Nationalismus über die Welt gebracht hat … Ich glaube, dass Europa unser großes Glück ist.“Zwischen diesen Überzeugungen und dem Credo von Guido Reil, Listenplatz zwei der AfD für die Europawahl, liegt eine bemerkenswerte Distanz. Reil ist kein Fachmann für Distanzen, als Bergmann aber Experte für Unterirdisches.
Er empfiehlt Europa: „Die Freizügigkeit muss unbedingt eingegrenzt werden.“ Das nimmt wenig wunder bei einem Kandidaten, der stolz darauf ist, sich sein ganzes Leben lang nie weiter „wie“ zehn Kilometer von seinem Geburtsort im Ruhrpott entfernt zu haben.
Der Euro ist auf Talfahrt. Mit einem Kurs von 1,11 US-Dollar notiert die Gemeinschaftswährung so tief wie seit fast zwei Jahren nicht mehr – ein Zeugnis des wachsenden Misstrauens gegenüber Europas Wirtschaft.
Die Wirtschaftsaussichten für die Euro-Zone verschlechtern sich. Wachstumsprognosen werden nach unten korrigiert, die Firmen blicken skeptisch in die Zukunft. Am Montag meldete die EU-Kommission, dass sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im April weiter eingetrübt hat. Zwei wichtige Indikatoren sanken auf ihren jeweils niedrigsten Stand seit Herbst 2016. So fiel Economic Sentiment Indicator (ESI) im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 104,0 Zähler, den tiefsten Stand seit September 2016. Der Geschäftsklima-Index (BCI) ging von 0,54 auf 0,42 Punkte zurück, das ist so niedrig wie seit August 2016 nicht mehr.
Der Euro bekommt die schlechten Aussichten zu spüren. Vergangene Woche bereits fiel die Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit Mai 2017. Ein Euro kostete nur knapp 1,111 Dollar. Fast zehn Prozent hat der Euro seit Anfang 2018 an Wert verloren. Der Grund hinter den Euro-Verkäufen: Bei einer schwachen Konjunktur versuchen Notenbanken in der Regel, mit Zinssenkungen gegenzusteuern und auf diese Weise die Wirtschaft zu stimulieren. Denn Kredite werden auf diese Weise billiger. Zwar liegt der Zins der Europäischen Zentralbank schon bei null. Sie könnte aber über andere Maßnahmen, zum Beispiel weitere Milliardenkredite an Banken, versuchen, die Wirtschaft zu stützen.
Zum Start in die neue Woche erholte sich die Gemeinschaftswährung nur leicht. „Politische Unsicherheit in Kombination mit konjunkturellen Sorgen ist ein schlechter Cocktail für den Euro. Vor allem, wenn jenseits des Atlantiks die Wirtschaft brummt“, kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank, die Zahlen. „Kurzfristig sehe ich den Euro deshalb kaum stärker, sondern die Risiken liegen auf der Unterseite.“
Denn während die Konjunktur in Europa lahmt, läuft es in den USA weiterhin gut. So waren dort im März die Auftragseingänge für langlebige Güter deutlich stärker gestiegen als erwartet. Auch die Zahlen fürs erste Quartal bestätigten die gute Verfassung. Mit annualisiert 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal wuchs die US-Wirtschaft überraschend kräftig. Devisenexperte Andreas Speer von der BayernLB rechnet daher auch in den kommenden Tagen mit einem eher starken Dollar. „Der Markt dürfte letztlich der robusten US-Konjunktur nicht die kalte Schulter zeigen, so dass die an der Börse allgemein akzeptierte Weisheit „Stell dich nicht gegen den Trend“ am Ende des Tages die Oberhand behalten sollte“, sagte Speer.
Experte: US-Dollar-Stärke ist übertrieben
Allein mit den unterschiedlichen Konjunkturaussichten lässt sich die Entwicklung am Devisenmarkt jedoch nicht erklären. „Eingefleischte Dollar-Bullen jubeln. Jedoch können sie weiterhin keine überzeugenden Argumente liefern, die diese Stärke fundamental rechtfertigen würden“, schreibt Ulrich Leuchtmann, ebenfalls Devisen-Analyst bei der Commerzbank, in einer Studie. Warum der Markt den Euro darum gerade derzeit so scheut und den US-Dollar so sehnt, erscheint Leuchtmann übertrieben.
Seltsam sei, dass sich der Devisenmarkt derzeit so risikoavers verhalte und den Dollar wie einen „sicheren Hafen“ behandle, während die Aktienmärkte klettern, vor allem in den USA. Wenn sich der Devisenmarkt wirklich vor einem Abschwung fürchtet, ist es laut Leuchtmann „blauäugig, den US-Dollar als „sicheren Hafen“ zu handeln“.
Die Fed hat Spielraum für Zinssenkungen
Denn als eine der wenigen Notenbanken hat die Federal Reserve in den USA Spielraum nach unten bei den Zinsen. Kommt’s konjunkturell wirklich schlimm, würde die Fed garantiert handeln und ihre Geldpolitik ausweiten – was den Dollar wieder belasten würde. Früher, argumentiert Leuchtmann, hätte die EZB so gehandelt, und den Euro so unattraktiv gegenüber dem Dollar gemacht. Doch deren geldpolitisches Instrumentarium ist erschöpft. Eine wirklich gute fundamentale Erklärung für den Dollar-Höhenflug beziehungsweise die Euro-Talfahrt sieht Leuchtmann darum nicht.
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Börsenanlegern aber kommt der schwache Euro gelegen. Im Normalfall bewegen sich Dax und Euro nämlich invers zueinander, dank der Exportstärke der deutschen Wirtschaft. Ein schwacher Euro erleichtert dieser das Geschäft im Ausland.
Verbraucher wiederum müssen mit steigenden Preisen, zumindest bei einigen Gütern rechnen – beim Sprit etwa. Das für Kraftstoff benötigte Rohöl wird nämlich überwiegend in Dollar gehandelt. Da dessen Preis sich zudem seit Dezember um gut 36 Prozent verteuert hat, könnte es bald teuer an der Zapfsäule werden. Auch für einen Urlaub außerhalb der Eurozone stehen die Wechselkurse derzeit denkbar schlecht.
Laut einer Umfrage ist knapp die Hälfte der Deutschen nicht mehr mit dem Stand der Demokratie zufrieden. Auch in anderen Ländern sind die Völker missgestimmt.
Immer mehr Deutsche sind mit dem Funktionieren der Demokratie einer Umfrage zufolge unzufrieden. In einer am Montag (Ortszeit) in Washington veröffentlichten internationalen Studie des Meinungsforschungsinstituts Pew sagten im vergangenen Jahr 43 Prozent der Befragten, sie seien nicht zufrieden damit, wie die Demokratie in Deutschland funktioniert – ein Anstieg um 17 Prozentpunkte verglichen mit dem Vorjahr. Mit 56 Prozent äußerte sich allerdings immer noch eine klare Mehrheit zufrieden über den Stand der Demokratie in der Bundesrepublik.
In der Studie wurden 27 Staaten untersucht, zehn davon in Europa. In sechs dieser europäischen Staaten zeigte sich eine Mehrheit unzufrieden darüber, wie die Demokratie in ihren Ländern funktioniert: Frankreich (51 Prozent), Ungarn (53 Prozent), Großbritannien (55 Prozent), Italien (70 Prozent), Spanien (81 Prozent) und Griechenland (84 Prozent). Außer in Deutschland äußerte sich in Schweden (30 Prozent), den Niederlanden (34 Prozent) und Polen (44 Prozent) eine Minderheit der Befragten unzufrieden.
Auch in den USA – wo seit Januar 2017 Präsident Donald Trump im Weißen Haus regiert – hat die Unzufriedenheit zugenommen: 58 Prozent zeigten sich im vergangenen Jahr nicht zufrieden mit dem Stand der Demokratie dort, im Vorjahr waren es noch 51 Prozent. Pew befragte für die internationale Studie zwischen dem 14. Mai und dem 12. August 2018 insgesamt 30.133 Menschen in 27 Staaten. Hier unten können Sie ihre Lösungsvorschläge bzw. ihre eigene Meinung zum Ausdruck bringen, wir wir zukünftig dieses Problem lösen können. Eines steht fest, die jetzige Situation der politischen Vorgehensweise ist derart verfahren und nicht zuletzt lebensbedrohlich. Im Sinne von bevorstehenden Gewalteskalationen und nicht zuletzt existenzgefährdent , daß man dagegen vorgehen muss, wie auch immer die Entscheidungen fallen, ist immer noch besser als gar nichts dagegen zu tun.
Die Nutzung des privaten Mobiltelefons im Beruf ist praktisch: Schnell von zu Hause aus noch eine Nachricht an den Kunden schicken, vielleicht ein wichtiges Telefonat im Auto führen oder die nächsten Termine planen. Smartphones sind im Laufe der letzten Jahre zu wahren Multitalenten mutiert, kaum wegzudenken aus dem Alltag. Allerdings gibt es diverse rechtliche Hindernisse für Makler, die ihr privates Handy im Dienst nutzen wollen. Jurist und Datenschutzprofi Bartlomiej Zornik weiß Rat.
Die erste Frage, die sich für Makler stellt, wenn sie ihr eigenes Handy im Dienst benutzen wollen, ist: Darf ich das überhaupt? Hier liegt es, so Zornik, am Arbeitgeber. Dieser legt fest, wie die Handynutzung im Betrieb geregelt ist. Allerdings kann er nicht über die Inhalte der privaten Handys seiner Mitarbeiter verfügen. Dürfen Mitarbeiter ein privates Handy im Dienst benutzen, ist bei der Software Vorsicht geboten. Denn Apps von ausländischen Anbietern, beispielsweise Social Media-Portale, speichern ihre Daten für gewöhnlich auf ausländischen Servern. Problematisch wird das, sobald diese Apps die Möglichkeit haben, auf das Handy-Adressbuch zuzugreifen. Sollte ein Kontakt etwa kein WhatsApp benutzen und auf diese Weise trotzdem auf einem amerikanischen Server landen, kann ein Verstoß gegen das Datenschutzrecht vorliegen.
Bartlomiej Zornik, Jurist bei der Kanzlei van Velzen
Verschlüsselt von zu Hause aus
Falls Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, bietet sich eine Verschlüsselung der Internetverbindung an. Zum Beispiel mittels VPN-Tunnel oder Token-System. Sobald ein Mitarbeiter aber Firmendaten auf seinem Handy speichert, ist Vorsicht geboten: Denn erstens kann der Arbeitgeber keine Kontrolle mehr darüber ausüben und zweitens schreibt die DSGVO in solchen Fällen eine Meldepflicht vor. Von der Speicherung von beispielsweise gewerblichen E-Mails auf dem privaten Handy rät der Jurist dringend ab.
Bei Social Media verhält es sich ähnlich: Sobald der Mitarbeiter neben dem Social Media Account auch den Messenger privat speichert, wird es kritisch. „Nicht selten kommt es vor, dass Bewerbungen, sonstige personenbezogene Daten oder auch besonders sensible Daten über diesen Kommunikationsweg ihr Ziel finden“, warnt der Jurist Zornik. Maklern gibt er in diesem Zusammenhang folgende Tipps:
Eine Liste mit auf den Account zugriffsberechtigten Personen erstellen
Das Kennwort für die Firmenaccounts nie auf den privaten Handys speichern
Nach dem Nutzen der Social Media Accounts stets abmelden
Bei Mitarbeiteraustritt das Account-Passwort ändern
Doch wie schützt ein Makler sich nun vor datenschutzrechtlichen Untiefen? Muss ein zweites Handy her, das ausschließlich für den geschäftlichen Gebrauch gedacht ist? Nein, befindet Bartlomiej Zornik. Zwar können Arbeitgeber ein Firmenhandy austeilen und auf diesem auch die Installation bestimmter Sicherheitssoftwares vorschreiben. Doch die Arbeit von der Cloud aus ist eine besonders gute Alternative zum Firmenhandy.
„Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Software zum Thema Cloud-Technologie, Passwortmanager, Ortungsdienste und den Fernzugriff auf meine Hardware.“ – Bartlomiej Zornik, Jurist bei der Kanzlei van Velzen
Mein privates Handy im Dienst und Datenschutz
Sollten sensible Firmen- oder Kundendaten an Dritte gelangen, können empfindliche Haftstrafen drohen. Für gewöhnlich treffen diese den Eigentümer des Mobiltelefons. „Die Strafen beginnen bei Bußgeldern seitens der Behörde, wobei die Höhe in Abhängigkeit zu verschiedenen Faktoren steht“, erklärt Zornik. „Weiterhin kann es zu zivilrechtlichen Schadensersatzansprüchen seitens der betroffenen Personen kommen, von welchen Daten abhanden gekommen sind.“
Für Makler, die hinsichtlich des Datenschutzes und der digitalen Prozesse ihres Büros sicher gehen wollen, empfiehlt Zornik eine ausführliche Datenschutzberatung.
Immer mehr Raucher werfen ihre Kippen einfach auf die Straße. Foto: Christopher Arlinghaus
Bergisch Gladbach –
Ein schneller Blick zum Straßenrand. Kippenreste kringeln sich am Gully. Ein halbes Dutzend sind es an dieser Stelle auf der Hauptstraße bestimmt. Zwischen Strauchwerk und Blättern liegen die Stummel, der Wind hat sie zusammengeweht. Leicht sind sie zu übersehen. Aber sie verseuchen die Umwelt auf lange Zeit.
Der Vorstoß
Ein gedankenloser Autofahrer hat Glut aus dem Autofenster geschnippt, ohne Rücksicht auf die Natur. Andere machen es ihm nach, an den Hauptverkehrsachsen der Gladbacher Innenstadt lassen sich mühelos Hunderte, ach was, tausende von Zigarettenkippen finden. Selbst bei größtem Bemühen wäre es den Mitarbeitern der Stadtreinigung nicht möglich, alle Reste einzusammeln. Es sind einfach zu viele. „Kippenschnippen“ scheint Volkssport zu sein. Aber jede Kippe, die aus dem Autofenster fliegt, könnte den Umweltsünder bald teuer zu stehen kommen. Seit dem Bußgeld-Vorstoß der NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser rücken Zigaretten in den Blick. Statt 25 Euro sollen die Kippensünder bald 100 Euro zahlen, wenn sie erwischt werden.
Gefährdung der Umwelt
Das Ärgernis ist in der Gesellschaft angekommen: Die Zigarettenreste sind einfach überall, auf dem Gehweg, auf der Wiese, im Straßengraben, in der Fußgängerzone, auf Spielplätzen und in Parks. 250 Giftstoffe inhalieren Raucher mit jeder Zigarette, zusätzlich 70 Stoffe, die krebserregend sind oder unter Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Teer, Chrom, Benzol, Blei, Arsen, Dioxin, die Liste liest sich wie aus dem Giftschrank eines Chemikers. Natürlich sind Reste davon auch in den Kippen, die über die Natur entsorgt werfen.
Die Fußgängerzone
In Bergisch Gladbach ist das Kippen-Wegwerfen besonders ausgeprägt. Um dies zu sehen, reicht ein Gang durch die Fußgängerzone. Nahezu in jeder Fuge der Steinplatten sind die Reste auszumachen. Die aufgestellten Abfalleimer mit Zigarettenascher werden zwar auch genutzt. Aber oft bietet sich ein trauriger Anblick: Die Ascher sind überfüllt, die Kippen kleben am Abfallkorb und fallen auf den Boden. Eine Hochrechnung geht von viereinhalb Billionen Zigarettenkippen aus, die weltweit pro Jahr in der Landschaft landen, 4000 Milliarden, das ist eine Zahl mit zwölf Nullen. Die Erde ist kippenverseucht, und Bergisch Gladbach ist nur ein Ort von vielen.
Die Stadtwächter
Die Beweislage ist entscheidend. Ohne Zeugen lassen sich die Umweltsünder nicht überführen. Als vor einigen Tagen die Stadt Bergisch Gladbach stolz ihre neuen Stadtwächter vorstellte, da kam auch das Thema der Zigarettenkippen auf. Auf frischer Tat jemanden zu ertappen, sei schwierig bis unmöglich, meinten die Ordnungsamtler. Denn in Sichtweite der Stadtwächter werfe keiner seine Kippe weg.
Die Forderung
In der CDU-Fraktion in Bergisch Gladbach gibt es mit Claudia Casper eine „Sauberkeits-Beauftragte“. Die Politikerin hat sich jetzt in die Diskussion um die Bußgelder eingeschaltet. Der 100-Euro-Vorschlag der Landesumweltministerin reicht der Lokalpolitikerin nicht. Die Stadt müsse nun „hart durchgreifen“ und deutlich höhere Strafen verhängen, fordert sie. „Der öffentliche Raum ist kein Aschenbecher“, erklärt die Sauberkeitsbeauftragte. Auch in Bergisch Gladbach gebe es eine Vielzahl an Stellen, in denen sich die Kippen-Abfälle häuften. „Das können und dürfen wir nicht weiter tatenlos hinnehmen.“
Casper (und damit ihre Fraktion) stellt sich eine Art gestaffeltes Bußgeld vor. In Fußgängerzonen und an Bushaltestellen sollten Kippen-Sünder „mindestens 100 Euro“ zahlen. Deutlich teurer müsse das Wegwerfen von Kippen auf Kinderspielplätzen werden. Am Spielplatz der Saaler Mühle seien bei der jüngsten Müllsammelaktion Unmengen an Kippenresten zusammengesammelt worden. Kinder könnten die Zigarettenstummel in den Mund nehmen und sich verschlucken.
Bußgeldkatalog
Aber nicht nur die Kippensünder sollten deutlich mehr Strafen zahlen. Das Wegwerfen von Plastikbechern, Papptellern, Dosen, Flaschen und anderem Müll und auch das Ausspucken von Kaugummis solle mit hohen Bußgeldern belegt werden, so Casper. Die Müllsammelaktionen bewiesen, dass die Bürger bei diesem Thema sensibilisiert seien. Anfang April waren 3,5 Tonnen Müll allein im Stadtgebiet beseitigt worden, was von der Stadt als „Erfolg“ beschrieben wurde. Gemeint war aber damit eher der Einsatz der Ehrenamtler als die Menge an gefundenem Unrat.
Im Vorstoß der Gladbacher Politikerin spielen auch die Stadtwächter, jüngst nach CDU-SPD-Initiative zahlenmäßig deutlich aufgestockt in Bergisch Gladbach, eine wichtige Rolle. Sie sollten beweisen, dass sie in der Lage seien, die Umweltsünder zur Rechenschaft zu ziehen. „Das Ordnungsamt sollte mitziehen“, fordert die Sauberkeitsbeauftragte.
Die Renten steigen im Sommer spürbar. In Westdeutschland legen sie zum 1. Juli um 3,18 Prozent zu, im Osten sogar um 3,91 Prozent. Das Bundeskabinett billigte am Dienstag eine entsprechende Verordnung des Sozialministeriums.
Eine monatliche Rente von 1000 Euro, die nur auf West-Beiträgen beruht, erhöht sich dadurch um 31,80 Euro, eine gleich hohe Rente mit Ost-Beiträgen um 39,10 Euro. Sozialminister Hubertus Heil sprach von einer «außerordentlich erfreulichen Entwicklung bei den Renten».
Zugleich nähern sich die Ostrenten weiter an die Westbezüge an. Der Rentenwert im Osten steigt auf 96,5 Prozent des Westwerts. Bis zum Jahr 2024 steigt er aufgrund einer Gesetzesvorgabe von 2017 schrittweise auf 100 Prozent. Der Rentenwert gibt konkret in Euro an, wie viel ein Entgeltpunkt in der Rentenversicherung wert ist; ein Entgeltpunkt wird anhand einer komplizierten Formel berechnet und ist maßgeblich für die Höhe der Rente.
Das Rentenniveau steigt leicht auf 48,16 Prozent an. Es gibt als Verhältnis der Rente zum Durchschnittslohn Auskunft über die Absicherungskraft der Rente. Die einem Automatismus folgende Rentenerhöhung rührt vor allem von der positiven Lohnentwicklung her.
Im Video: Steuer, Telefonieren, Geldscheine – was sich jetzt im Mai für Sie ändert
IWF-Chefin Christine Lagarde spricht sich vehement für digitale Währungen aus. Profitieren sollen davon Arme und die Bevölkerung auf dem Land.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt auf digitale Währungen. Auf der weltgrößten Messe für Fintech, dem Singapore Fintech Festival, mahnte Christine Lagarde, die Geschäftsführerin des IWF, die Notenbanken müssten sich weltweit den neuen Technologien stärker öffnen. „Ich glaube, wir sollten uns überlegen, eine digitale Währung auszugeben. Es muss eine Rolle für den Staat geben, die digitale Ökonomie mit Geld zu versorgen“, sagte Lagarde.
Diese staatliche digitale Währung könnte öffentlichen Zielen dienen – sie könnte den Ärmeren helfen, Sicherheit und Verbraucherschutz stärken und – „was der private Sektor nicht kann“ – die Privatsphäre bei Zahlungen garantieren. Mit Blick auf digitale Währungen wie Bitcoin sagte die IWF-Chefin: „Eine angemessene Regulierung solcher Einheiten wird ein Pfeiler des Vertrauens bleiben.“
Bitcoin & Kryptos können das System erschüttern
Kryptowährungen sind eine stetig wachsende und vielgenutzt Alternative zum aktuellen Bankensystem, dessen Verbreitung jeden Tag weiter wächst. Lange Zeit wurden von den Zentralbanken und dem IWF die Haltung eingenommen, dass Bitcoin und Co. keine Gefahr für das etablierte System darstellen. In einem Interview letzte Woche spricht sie von „Störfaktoren“ mit erheblichen Auswirkungen.
Die Vorsitzende des internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, erklärte klipp und klar, dass Kryptowährungen „Störfaktoren“ sind, die das aktuelle Finanzsystem „aufrütteln“ und eine potenziell doppelseitige Auswirkung nach sich ziehen können. Behörden weltweit müssen schnell dazu übergehen „disruptive“ Technologien im Auge zu behalten, damit die Stabilität des globalen Bankensystems nicht beeinträchtigt wird.
Lagarde äußerte sich am Mittwoch bei den Frühjahrestagungen des IWF in Washington DC und führte in einer Panelsitzung über die aktuelle Entwicklung der Geldsysteme aus (frei übersetzt):
Ich denke, die Rolle der Disruptoren und alles, was die verteilte Ledger-Technologie verwendet, ob Sie nun Krypto, Assets, Währungen oder was auch immer nennen … das bringt das System eindeutig zum Wanken. Wir wollen keine Innovation, die das System so sehr erschüttern würde, dass wir die erforderliche Stabilität verlieren würden.
Diese Aussage verdeutlicht zweifelslos, dass der IWF in einigen digitalen Assets wie z.B. Bitcoin, eine Gefahr für das traditionelle Finanzsystem sieht. Lagarde spricht sich weiterhin für eine zeitnahe Regulierung und Überwachung aus, die bereits im europäischen Parlament diskutiert und ausgearbeitet wird. Letzten November hatte die europäische Zentralbank (EZB) einen Dienst, ähnlich der Überweisungstechnologie von Ripple, mit dem Namen Target Payment Settlement (TIPS) auf den Weg gebracht, dass Banken im Euroraum eine sofortige Überweisung zu sehr geringen Kosten ermöglicht. Technologieunternehmen die neu in den Finanzsektor müssen (frei übersetzt):
müssen zur Rechenschaft gezogen werden, damit ihnen voll und ganz vertraut werden kann.
Der Bankengigant JP Morgan lancierte kürzlich ein eigenes digitales Asset, dass nur seinen institutionellen Kunden zur Verfügung steht und derzeit noch pilotiert wird. Lagarde fordert Zentralbanken auf darüber nachzudenken, eigene digitale Assets zu entwickeln. Weiterhin hat der IWF in Zusammenarbeit mit der Weltbank ein gemeinsames Projekt mit dem Namen „Learing Coin“ ins Leben gerufen. Dieser Coin wird auf einer privaten Blockchain getestet, die nur innerhalb des IWF und er Weltbank zugänglich ist. Dabei sollen beide Unternehmen die Vorzüge der Blockchain-Technologie kennenlernen. Der IWF beschreibt das Projekt wie folgt (frei übersetzt):
Ein Großteil der Menschen investieren ihre Mietzahlungen in ihren Vermieter, anstatt durch einen Austausch des Mietvertrages in einem Mietkaufvertrages mit Kaufoption. nach Abklärung entsteht dadurch systematisch Immobilieneigentum. Eigenleistungen an der Immobilie können nach Ende der Mietphase oder auch sofort angerechnet werden. Bei sofortiger anteilmäßiger Anrechnung der Mietzahlungen oder Eigenleistungen besteht Notarzwang. Die Tilgung der Immobilie kann individuell durch eine notariell, vereinbarte , lebenslange Rente oder auch über eine anteilmäßige Kapitaloption erbracht werden. Dies gilt es vorab durch uns abzuklären, wie die Tilgung erbracht wird. Weitere Infos unter der http://www.immo-sofortfinanzierung-mietkauf.de mfg Günter Draxler